Abenteuer-Urlaub im Lechtal: die coolsten Outdoor-Aktivitäten

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Du liebst Abenteuer? Du kannst dich gar nicht entscheiden zwischen Klettern, Canyoning und Bergtouren? Dann habe ich eine ganz gute Nachricht für dich: im Lechtal brauchst du dich gar nicht entscheiden. Denn zwischen dem rauschenden Wildfluss Lech und den beeindruckenden Gipfeln gibt es unglaublich viel zu erleben. Ich machte Abenteuer-Urlaub im Lechtal und probierte die komplette Bandbreite an Outdoor-Aktivitäten aus. Und da waren auch ganz neue, unvergessliche Erlebnisse dabei!

Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Lechtal Tourismus, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.

Das Tiroler Lechtal liegt zwischen Reutte (Tirol) und Warth (Vorarlberg) im Nordwesten von Österreich. Das Lechtal ist geprägt vom Flusslauf des Lech, der letzte Wildfluss Europas. Auch die alpine Landschaft mit den Allgäuer und Lechtaler Alpen machen das Lechtal landschaftlich besonders reizvoll. Mit einer Fläche von über 42 Quadratkilometern aber nur knappe 5000 Einwohnern ist die Region perfekt für ein naturnahen Urlaub. Für AbenteuerInnen gibt es sowieso viel zu entdecken: von Bergtouren zum Canyoning, von Klettern zum Raften.

Abenteuerliche Bergtour mit Huskys im Lechtal

Hubertus Lindner Bergschule Lechtal Basecamp Gramais Husky

„Bist du bereit? Los geht’s!“ Mit einem leichten Ruck werde ich nach vorne gezogen. Freia und Lily freuen sich schon darauf. Ich auch. Die beiden Damen sind flauschige Vierbeiner und gemeinsam mit ihnen, sechs weiteren Huskys und Hubertus Lindner von der Bergschule Lechtal mache ich heute eine Bergtour. Oder ist es eher ein Berglauf? Ich weiß noch nicht genau, was mich am Morgen erwartet, als ich auf den Parkplatz der Bergschule in Gramais fahre. „Grüß di!“ Zwei dunkle Augen blicken mich unter der Kappe freundlich an. Hubs – wie er sich vorstellt – ist nicht auf Smalltalk aus und er legt gleich los. Der Siberian Husky sei eine Hunderasse, die zu den urzeitlichen Polar- und Keeshunden gehört. Ursprünglich waren es Arbeitshunde, die von sibirischen Nomaden eingesetzt wurden, um sich mit Schlitten schnell über Schnee und Eis zu bewegen. Von unten wird das Hundenheulen inzwischen immer lauter. „Komm, lass uns hingehen, sonst werden sie noch lauter“, lacht Hubertus. Er legt das Geschirr bei den Hunden an und befestigt jedes einzelnen Teil an einem ausgeklügelten System aus Seilen und Karabinern. „Das habe ich in den letzten Jahren selbst entwickelt, es gibt sonst niemanden, der so mit Huskys in die Berge geht“, sagt er. Hubertus kommt aus der Steiermark, ist Bergführer und hat schon vor einigen Jahren begonnen, seinen Rudel zusammenzustellen. „Ich habe die Huskys zum ersten Mal in Kufstein gesehen. Sie kamen weder auf mich zu, noch trabten sie um mich herum, wie es andere Hunde tun. Da wusste ich: Mit solchen Hunden will ich in die Berge gehen“, sagt Hubertus. Gesagt, getan und nun bietet er alle Touren, die er vorher auch geführt hat, mit Huskys an: von der gemütlichen Wanderung mit Picknickpause bis zur Skitour auf die höchsten Gipfel der Lechtaler Alpen.

Heute unternehmen wir gemeinsam einen Trailrun von Gramais aus, Österreichs kleinste Gemeinde, versteckt in einem Seitental vom Lechtal. Wir beginnen mit einem Stück auf einem Schotterweg, tauschen diesen aber bald gegen einen Singletrail durch den Wald. „Geht es noch bei dir?“, ruft mir Hubertus zwischendurch immer wieder zu. Wenn das Gelände sehr technisch wird, nimmt er ein bisschen Tempo raus und lässt auch „meine“ beiden Hunde langsamer werden. Wenn wir eine Pause machen – ich muss einmal ordentlich durchschnaufen – erzählt mir Hubertus, dass die Husky’s zwar in einem Rudel leben, aber ganz selbstbestimmt seien. „Sie leben auf keinen Fall in einem Patriarchat. Es gibt zwar Alfas, wie Freia, die zum Beispiel Leithund werden. Aber sie sind trotzdem alle sehr auf sich selber gerichtet. Sie haben eigene Charakter und im Laufen der Zeit entwickeln sie eigene Ziele“, erklärt er. Und das macht es auch unglaublich spannend auf der Tour: man merkt richtig, wie jeder Hund sich anders verhält und seinen Platz im Rudel hat. Mittlerweile haben wir den Wald verlassen und laufen über einen Wiesenweg umsäumt von bunten Blümchen und mit Blick auf die fantastischen Lechtaler Alpen. Die Huskys ziehen mich immer weiter voran. Obwohl ich schauen muss, wo ich meine Füße platziere, habe ich dadurch noch genug Zeit und Energie, um den Ausblick zu genießen. „Wollen wir noch einen kleinen Schlenker gehen?“ fragt mich Hubs. Ja, klar! Wir flitzen noch einmal durch den Wald bergauf tiefer ins Tal hinein, um danach über einen sonnigen Schotterstraße zurück nach Gramais ‚auszulaufen‘. Zurück im Basecamp schauen die Huskys Hubs erwartungsvoll an. Während er das Essen vorbereitet, habe ich noch ein bisschen Kuschelzeit mit den flauschigen Freunden. Einer nach dem anderen kommen sie zu mir. Wenn sie aber das Essen riechen, ist das Interesse schnell verschwunden. Ich lache. „Tja, es gibt Prioritäten, oder?“ lacht auch Hubs. Dann verabschieden wir uns. Im Auto zurück ins Tal lasse ich den Tag noch mal Revue passieren. Es war ein einzigartiges Erlebnis. Gleichzeitig ging alles so schnell und doch könnte ich auch meinen, ich wäre eine halbe Ewigkeit dort am Berg mit den Huskys unterwegs gewesen. Ich nehme mir auf jeden Fall fest vor, Hubs und die Hunde im Winter noch mal zu besuchen.

Kräuter & Kneipp – Wanderung mit Lechtaler Kräuterhexe Daniela

Den nächsten Tag vom Urlaub im Lechtal starte ich gemütlich. Zusammen mit einer Kleingruppe gehe ich den Vitalweg in Holzgau. Begleitet werden wir von der Lechtaler Kräuterhexe Daniela Pfefferkorn. „Vor einigen Jahren habe ich zusammen mit einigen anderen Frauen eine Ausbildung zum Kräuterpädagogen gemacht. Nun möchten wir mit Führungen und Workshops allen Kräuterliebhabern und Kräuterinteressierten die Kraft der heimischen Kräuter und Heilpflanzen näher bringen“, erklärt Daniela, wenn wir nach etwa zehn Minuten am Heustadl einen Stopp einlegen. Am Stadl wird Flachs angebaut. Der auch als Lein bekannte Pflanzen prägte eins das Landschaftsbild im Tiroler Lechtal, aber Baumwolle verdrängte sie am Anfang des 20. Jahrhunderts. „Die Kräuterhexen haben nun wieder Flachs angebaut. Wusstet ihr, dass es sogar ein Superfood ist?“ Die Leinsamen halten nämlich einen sehr hohen Anteil an wertvollen Omen-3-Fettsäuren. Wir wandern weiter. Unterwegs zeigt uns Daniela immer wieder Kräuter mit positiven, wirksamen Stoffen – einfach so am Wegesrand. „Mein Sohn hat mal gesagt: ‚Mama, du isst einfach alles, du bist wie eine Kuh'“, lacht Daniela. Wir lernen, dass Löwenzahn und Brennnessel entschlackend wirken können und die Bitterstoffe des Enzian sowohl kräftigend und ausgleichend auf das Immunsystem als auch fiebersenkend wirken. „Also ist Enzianschnapps eigentlich ein Medizin, oder?“ sagt ein Teilnehmer scherzend. Ganz zo weit weg von der Wahrheit ist es nicht.

Kräuterwanderung Lechtal

Der Vitalweg führt uns zwischendurch mal über ein ganz anderes Highlight in Holzgau: die Hängebrücke. Sagenhafte 110 Meter hoch und 200 Meter lang ist die Seilbrücke, und die Aussicht ist wunderbar.

Kräuter und Ernährung sind einen Teil der Kneipp’schen Gesundheitslehre. Der zweite Teil des Vitalweges führt uns durch den Wald und hier dreht sich alles um das Thema Kneipp-Anwendungen mit Wasser. An einer kleinen Brücke mit zwei Gießkannen bleiben wir stehen. Daniela befüllt sie mit Wasser und zeigt, wie man sich selber so einen erfrischenden Schenkelguss gönnen kann. „Man startet immer so weit wie möglich weg vom Herzen, also an der rechten Beinaußenseite“, erklärt sie dazu. Weiter geht’s mit der Innenseite und dann am linken Bein. Abschließen tut man bei den Fußsohlen. „Ganz wichtig: danach trocknet man die Füße ein bisschen an der frischen Luft und zieht die Socken drüber“, beschließt Daniela. Ein erfrischendes Bad am Unterkörper wirkt beruhend und macht man deshalb eher abends. Anders sieht es beim Kneipp’schen Espresso aus: das erfrischende Armbad wirkt aufmunternd und ist deshalb sinnvoller, um in den Tag zu starten. Da wir heute noch eine spannende Aktivität vorhaben, gönnen wir uns den ‚Frischekick to go“ und wandern dann gemeinsam das letzte Stück vom Vitalweg zurück zum Dorfplatz.

Übernachtungs-Tipp für deinen Urlaub im Lechtal: Während meinem Aufenthalt habe ich im Wohlfühlhotel Berg Heil in Holzgau übernachtet. Hier ist der Name Programm. Das Hotel wird von zwei Brüdern geführt, die zusammen mit dem Personal alles dafür tun, dass du eine schöne Zeit bei ihnen hast. Die Zimmer sind modern und warm eingerichtet, mit viel Platz, um deine Outdoorbekleidung aufzuhängen. Der Wellness-Bereich verfügt über zwei Saunen und ein Dampfbad – super, um nach der Tour zu entspannen. Und das Essen, das ist einfach der Hammer. Lecker, gesund und frisch zubereitet.

Canyoning-Abenteuer im Lechtal

Canyoning Lechtal Tirol Österreich

„Heute würde ich gerne mit euch durch den Hochalpbach bei Steeg gehen. Das ist eine wunderbar wilde Schlucht. Ein bisschen herausfordernder, aber ihr seid ja alle sportlich, also das wird schon.“ Wir stehen beim Freibad in Bach/Elbigenalp, wo Joe Klotz uns gerade mit einem breiten Grinsen begrüßt hat. Er ist Canyoningführer und hat eine eigene Bergschule namens Nature Adventure. Nachdem wir unsere Sportklamotten für einen Neoprenanzug, -jacke, -socken und wasserdichte Schuhe getauscht haben, fahren wir los. Kurz nach einer Brücke biegt Joe in einen Waldweg ab und hält nach ein paar hundert Metern. „Von hier wandern wir noch etwa 15 Minuten hoch“, erklärt er und marschiert los. Wir laufen steil bergauf über einen schmalen Waldpfad. In dem Neoprenbekleidung wird es ziemlich heiß. Dann hören wir aber schon das Wasser rauschen. Auf einer relativ ebenen Fläche, macht Joe noch eine Abseil-Übung mit uns. „Viele Canyoningführer würden euch abseilen. Ich finde es für euch aber viel interessanter, wenn ihr das selber lernt und macht“, sagt Joe. „Aber keine Sorgen, mit einem extra Seil habe ich euch, falls ihr doch loslässt.“ Wir lachen ein bisschen nervös. Dann geht es aber schon echt los: wir lassen uns in die erste Gumpe abseilen. Das kalte Wasser findet langsam einen Weg in meinen Neoprenanzug. Iiihh.

Sobald die erste Hürde genommen ist, macht meine Nervosität Platz für Begeisterung. Wir sind in einer Schlucht! In den nächsten zwei Stunden bewegen wir uns langsam abwärts durch den Hochalpbach. Mal seilen wir uns ab, mal rutschen wir, mal können wir einfach ein Stücken über Felsen kraxeln. Der höchste Wasserfall auf unserer Route ist sagenhafte 27 Meter hoch und erfordert auf jeden Fall ein wenig Mut. Aber oh, was macht es Spaß! So ziemlich zum Schluss haben wir noch eine kleine Mutprobe: einen Sprung in eine Gumpe. Ich stehe auf der steinigen Kante und blicke in das eiskalte, klare Wasser circa 3,5 Meter unter mir. Ich denke nicht nach und hüpfe. „Wuhuuuu!“ Plantsch! Der erste Sprung macht süchtig und wir springen alle noch ein paar Mal. Dann ist es Zeit, um das letzte Stück zum Ausstiegspunt zu wandern. Am Auto tauschen wir wieder unsere Klamotten und prosten mit einem Schnapps auf das geniale Abenteuer.

Canyoning Lechtal

Klettern am Wasserfall: Erlebnisklettersteig Simmswasserfall in Holzgau

Erlebnisklettersteig Simmswasserfall Lechtal

Ein Abenteuer-Urlaub im Lechtal wäre noch nicht komplett, wenn wir nicht auch noch klettern gehen würden. Am Wanderparkplatz in Holzgau treffe ich Bergführer Marvin Kärle von Lechtal Alpin und zwei andere Urlauber. Zusammen gehen wir heute den Erlebnisklettersteig am Simmswasserfall. Wir folgen von Holzgau dem Wanderweg entlang des Höhenbaches taleinwärts in Richtung Café Uta. Plötzlich wird der Wanderweg steil und mein Herz hüpft. Nicht wegen der Steilheit, sondern weil wir den Klettersteig nun sehen können. An der Wand, der steil über den Bach thront, führen die Drahtsteile und Stahltritte immer höher, die Seilbrücke geht knapp über den rasenden Wasserfall drüber. An der sogenannten Bärenhöhle bleibt Marvin stehen. Er gibt uns eine kleine Einweisung und geht mit uns zunächst den Übungsklettersteig. Dann geht’s wirklich los. Gleich am Anfang ist der Klettersteig ziemlich spektakulär: wir queren mit einer kleinen Seilbrücke den Bach zur gegenüberliegenden Felswand. Wir gehen danach um den großen Gamsfelsen zur zweiten Seilbrücke, die wir auch queren. Unter mir tost das Wasser. Ich fühle die Wasserspritzer an meinen Armen und höre das gewaltige Rauschen. Auf der anderen Seite der Brücke ist wieder Klettern angesagt. Über die eisernen Tritten klettern wir nah an der Felswand hoch zum Steinbockfelsen. Da steigen wir dann ein kurzes Stück ab, um anschließend mit der dritten Seilbrücke den Wasserfall noch mal zu queren. Oben angekommen legen wir eine kurze Pause ein und genießen die Rundum-Aussicht. Danach steigen wir für das letzte Stück vom Simmswasserfall Erlebnisklettersteig ab und gehen auf der Nordseite vom Felsen wieder runter. Hier teilt sich die Gruppe kurz auf: zusammen mit einem der anderen Kletterer gehe ich die Adlervariante, Marvin begleitet die andere Teilnehmerin über die etwas gemütlichere Variante näher am Bach. Die Adlervariante hat eine kurze D/E-Passage mit Überhang, die vor allem viel Kraft erfordert. Ein paar Minuten später kommen beide Varianten wieder zusammen. Wir gehen das letzte Stück gemeinsam, bis wir wieder die kleine Seilbrücke am Ausgangspunkt queren und damit den Klettersteig abschließen. Wir geben uns einen High Five. Das war ein richtig toller Klettersteig!

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FAQ – Abenteuer-Urlaub im Lechtal

Wo liegt das Lechtal?

Das Lechtal liegt im nördlichen Tirol, zwischen Reutte und Warth, im Nordwesten von Österreich.

Wo ist es am schönsten im Lechtal?

Eine unmöglich zu beantworten Frage! Direkt am Lech, auf den Almen umringt von grünen Wiesen oder in den hohen Bergen: jede Höhenlage hat was für sich. Ich mag persönlich auch sehr gerne die Seitentäler vom Lechtal, weil die so wild und ursprünglich sind.

Welche Aktivitäten kann ich während meinem Urlaub im Lechtal machen?

Die Frage ist eher: welche nicht? 😉 Von Bergsport (Wandern, Bergsteigen, Mountainbiken) über Wassersport (Canyoning, Raften, Kayak) bis hin zu Klettern (Sportklettern, Klettersteig, Alpinklettern) ist alles möglich. Das Lechtal ist dadurch auch perfekt für ein Multi-Outdoorsport-Trip.

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