Zwei Bergtouren in Nauders am Reschenpass: Kraxeln und Klettersteig

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Nauders – das Bergparadies im Dreiländereck. Der kleine Ort liegt direkt am Reschenpass, auf einer Höhe von 1400 Metern. Die Berge sind also zum Greifen so nah. Und diese Berge haben Bergbuddy Simon und mir zwei unvergessliche Abenteuer beschert. Von einer genialen Kraxeltour am Edelweißsteig bis zum spektakulären Goldgrat-Klettersteig war für uns alles dabei, was das Bergsteigerherz höher schlagen lässt. Hier sind unsere Eindrücke von den Bergtouren in Nauders, die uns richtig begeistert haben.

Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Nauders, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.

Tour 1: Edelweißsteig – Bergtour mit Kraxeln mit Aussicht in Nauders

Wenn du Lust auf eine Kraxel-Tour hast, ist der Edelweißsteig in Nauders genau das Richtige. Wir starteten früh morgens in Nauders und folgten der Asphaltstraße hinauf zum Berggasthof Parditsch. Die ersten Höhenmeter waren gemütlich, doch schon bald ging es auf einem schmaleren Pfad in Richtung Bazahler Kopf. Der Gipfel war in Nebel gehüllt, was für eine mystische Stimmung sorgte. Langsam verzogen sich die Wolken und gaben den Blick auf die imposante Fluchtwand frei – unser nächstes Ziel.

Vom Bazahler Kopf näherten wir uns der Fluchtwand, wo der Edelweißsteig beginnt. Die Abzweigung ist klar markiert: Links geht es ins steile Gelände, während der rechte Pfad der Normalweg zum Gipfel ist. Schon nach den ersten Metern Kraxeln entdeckten wir die ersten Edelweiß-Blumen, die dem Steig seinen Namen geben. Und immer wieder entdeckten wir die flauschigen Sternchen am Wegesrand. So viel Edelweiß hatten wir beide noch nie gesehen!

Der Steig führte uns über abwechslungsreiches Gelände mit schroffen Felsen und kleinen Kletterpassagen. Der Weg war immer super mit Drahtseilen und Stufen gesichert. Am höchsten Punkt angekommen, bot das Hochplateau eine unglaubliche Blumenvielfalt und einen weiten Blick ins Dreiländereck. Nach einer ausgiebigen Pause nahmen wir den Rückweg über die idyllische Labaunalm in Angriff. Der gemütliche Abstieg durch grüne Almwiesen war der perfekte Kontrast zur fordernden Kraxelei.

⛰️ Startpunkt: Nauders

⏱️ Wanderzeit: ca. 5,5 Stunden

↔️ Distanz: 14,6 km

↕️ Höhenmeter: 1130 m hoch und runter

✅ Vorraussetzungen: Trittsicherheit, alpine Erfahrung

⚡ Schwierigkeitsgrad: Bis zu T3 mit seilversicherten Passagen

⏸️ Einkehrmöglichkeit: Labaunalm

❕ Öffis: Mit der Bahn nach Landeck, weiter mit der Direktbuslinie 273 nach Nauders

Tipp: Für alle, die weniger kraxeln möchten, gibt es eine alternative Route über die Labaunalm zur Fluchtwand – weniger anspruchsvoll, aber genauso lohnenswert.

Tour 2: Goldgrat-Klettersteig – Panorama und Nervenkitzel

Abenteuerlustige aufgepasst: Der Goldgrat-Klettersteig in Nauders hat uns den perfekten Mix aus Panorama und Herausforderung geboten. Mit der Bergkastelbahn und der Zirmbahn haben wir uns den Aufstieg erleichtert und 1000 Höhenmeter gespart. Schon die Fahrt mit den Bahnen bot uns großartige Ausblicke auf die umliegenden Berge. Wir konnten es kaum erwarten, mit dem Klettersteig zu starten! Nach einem kurzen Zustieg standen wir vor dem Einstieg: Helm auf, Gurt an – und rein ins Abenteuer!

Der Steig führte uns über den Nordwestgrat und eigentlich verläuft der ganze Klettersteig oft direkt auf dem Grat – richtig geil. Die Aussicht war von Anfang an spektakulär: links die Tiroler Berge, rechts der Blick ins Engadin. Die ersten Abschnitte waren moderat (A/B), doch schon bald forderten uns einige knackige Stellen im Schwierigkeitsgrad C. Besonders an den senkrechten Wänden war Konzentration gefragt.

Ein besonderes Highlight war das Goldbiwak – eine kleine, gemütliche Holz-Biwakschachtel kurz vor dem Gipfel. Für uns war es der perfekte Spot für eine kurze Kaffeekoch-Pause mit Panoramablick. Mit frischer Energie nahmen wir die letzten Höhenmeter in Angriff. Nach fast drei Stunden klettern erreichten wir schließlich die Bergkastelspitze auf 2.914 Metern. Die Freude über den Gipfelerfolg war riesig!

Vom Gipfel aus sehen wir schon unsere Abkühl-Gelegenheit in der Tiefe: die Goldseen. Bis dahin ist aber noch mal Konzentration und Trittsicherheit gefragt. Der schwarze Bergweg zurück zur Bergstation ist anspruchsvoll und verlangt Trittsicherheit bis zum Schluss. Der Sprung in den eiskalten See war aber eine geniale Pause auf dem anstrengenden Rückweg.

⛰️ Startpunkt: Bergstation Zirmbahn

↔️ Zustieg: Von der Bergstation der Zirmbahn (Sessellift) folgt man dem markierten Pfad hinauf zum Nordwestgrat. Dort befindet sich der Einstieg. Ca. 5 Minuten. Wenn die Zirmbahn nicht fährt, muss man von der Bergstation der Bergkastelseilbahn zusteigen = Plus 318 Hm / 45 Minuten Mehraufwand.

↕️ Höhenmeter im Klettersteig: 420 m | Höhenmeter insgesamt: 470 m

⏱️ Kletterzeit: ca. 2,5 -3 Stunden im Klettersteig

⏱️ Tourzeit insgesamt: ca. 5 Stunden

⚡ Schwierigkeitsgrad: Einige Passagen C, meist um B, A/B und A. Wegen der Länge kein reiner Anfänger-Klettersteig. Für Einsteiger bieten sich kürzere Varianten über die zwei Notabstiege an.

✅ Vorraussetzungen: Komplette Klettersteigausrüstung

↪️ Abstieg: Der Weg vom Gipfel über die Goldseen zurück zur Bergstation der Bergkastelbahn dauert ca. 2,5 Stunden und führt über steile Platten und Geröll – Trittsicherheit ist ein Muss! Im ersten Teil kann man sich noch einklicken (Schwierigkeitsrad A), danach nicht mehr.

⏸️ Einkehrmöglichkeiten: an der Bergstation.

❕ Öffis: Mit der Bahn nach Landeck, weiter mit Direktbuslinie 273 nach Nauders.

❕ Für den Klettersteig brauchst du eine entsprechende Ausrüstung mit einem Klettergurt*, einem Kletterhelm*, einem Klettersteig-Set* und eventuell Kletterhandschuhen*. Unter den Links habe ich meine Ausrüstung verlinkt – damit bin ich sehr zufrieden.

Unterkunftstipp für deine Bergtouren: Alpen-Comfort-Hotel Central in Nauders

Nach langen Touren gibt es nichts Besseres, als den Tag entspannt ausklingen zu lassen – und das Alpen-Comfort-Hotel Central in Nauders war dafür einfach perfekt! Geführt von zwei Generationen der Familie Planer, bietet das Hotel eine herzliche Atmosphäre und alles, was das Outdoor-Herz begehrt.

Besonders begeistert waren wir von der 500 m² großen Wellnessoase mit Pool und verschiedenen Saunen. Nach einem anstrengenden Bergtag konnten wir hier wunderbar regenerieren. Kulinarisch wurden wir im Haubenlokal verwöhnt: Jeden Abend erwartete uns ein 5-Gänge-Menü mit moderner alpiner Küche – einfach unglaublich lecker!

Auch das Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen. Von frischen Backwaren bis zu regionalen Köstlichkeiten war alles dabei, was wir brauchten, um gestärkt in den Tag zu starten. Besonders praktisch: Die Möglichkeit, ein Lunchpaket mitzunehmen – perfekt für unsere Touren. Es ist deutlich zu spüren, dass hier an Sportler gedacht wird.

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