Das Brixental ist den leidenschaftlichen Wintersportlern wahrscheinlich nicht unbekannt. In Westendorf und Kirchberg ist es in der Regel sehr lebhaft. Es sind vor allem die Pisten, welche die Wintersportler in die Tiroler Region ziehen. Aber wusstest du, dass das du im Brixental super winterwandern kannst? Abseits der Pisten gibt es wunderschöne winterliche Natur, die sich perfekt zu Fuß entdecken lässt. Und wenn dir das „normale“ Winterwandern nicht reicht, kannst du auch eine Tour mit Alpakas unternehmen, mit dem Rodel zurück ins Tal fahren oder ein echtes Iglu-Dorf besuchen. Winterspaß garantiert!
Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Brixental, der mich zu dieser Medienreise eingeladen hat. Die Inhalte, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden dadurch nicht beeinflusst.
Winter im Brixental: Schneespaß in drei Dörfern
Zunächst einmal eine kleine Orientierung. Das Brixental liegt gleich hinter der deutsch-österreichischen Grenze, im Bundesland Tirol. Das Brixental ist ein Seitental des Inntals – ja, das Tal, in dem der Inn fließt und in dem Innsbruck liegt. Es ist Teil der bekannten Kitzbüheler Alpen. Wer seinen Winterurlaub im Brixental verbringt, kann in drei Dörfern übernachten: Westendorf, Brixen im Thale und Kirchberg in Tirol. Ich selbst wohnte in Kirchberg und reiste mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mühelos von einem Dorf zum anderen, um Winteraktivitäten zu unternehmen. Super praktisch! Kurz gesagt: ein Tal, drei Dörfer, jede Menge Schneespaß. Los geht’s mit meinen Tipps zum Winterwandern!
Winterwandern mit Alpakas in Westendorf
„Schau, wie sie dich im Auge behält“, lacht Christine, „Man könnte Shiva als Chefin der Gruppe bezeichnen. Sie passt auf und ist die Ruhigste von allen.“ Liebevoll erzählt Christine von ihren fünf Alpakas, die sie auf einem Bauernhof etwa 400 Meter über dem Tal in Westendorf hält: Erlebniswelt Alte Mittel. Wir sind gerade mit einer kleinen Gruppe in Begleitung von Bergwanderführer Peter Frahm dorthin gewandert.
Die Schneeschuhe haben wir nicht angezogen, denn die dünne Schneedecke ist gut begehbar. Sobald ich die Leine mit dem Alpaka Maverick halte, bin ich begeistert. „Pass auf, wir überqueren gleich eine Skipiste und Maverick jagt gerne Skifahrer“, sagt Christine mit einem Lächeln. Macht sie Witze? Als das braun-weiße Alpaka am Rande der Piste aufmerksam die Ohren spitzt und fröhlich in die Ferne blickt, um zu sehen, ob Skifahrer kommen, weiß ich, dass Christine es ernst meint. „Komm schon, Maverick“, versuche ich, meinen pelzigen neuen Freund zu ermutigen. Er sieht mich etwas widerwillig an und läuft dann spielerisch hinter Shiva her.
Wandern mit Alpakas: In den letzten Jahren ist dies zu einem Trend geworden. Und jetzt verstehe ich auch, warum. Die Alpakas sind entspannt und voller Energie zugleich, sie reagieren auf deine Energie, sind auch mal eigensinnig, aber vor allem sind sie eine tolle Gesellschaft. Wenn du dich auf Augenhöhe hinkniest, kannst du auch mal einen Alpakakuss bekommen. Und sie lieben es, wenn man den Arm um ihren Hals legt. Nach einer Rundfahrt über den Berg kehren wir zum Bauernhof zurück, wo wir den Tieren noch ein paar Leckerlies geben. Es wird ein turbulenter Abschied, bei dem Maverick an meinem kleinen Finger nuckelt. „Ja, Junge, ich habe noch nicht genug von dir“, flüstere ich in sein flauschiges Ohr.
Bonustipp Westendorf: Blick von der Choralpe
Auf Empfehlung unseres Bergwanderführers Peter bin ich dann von der höchsten Bergstation der Choralmbahn zur Choralpe gewandert. Dort hatte ich einen der schönsten Ausblicke dieser Winterreise im Brixental! Von der Aussichtsplattform (mit Holzbänken!) hat man einen 360-Grad-Rundumblick. Auf der einen Seite sieht man Westendorf im Tal und auf der anderen Seite blickt man hinunter in die Tiefen nach Kirchbergs Von der Choralpe kann man danach mit der Gondel nach Brixen im Thale (praktisch, wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu seiner Unterkunft fahren möchte) oder nach Oberwindau fahren.
Wandern in Kirchberg: Winterwunderland im Tal bei Aschau
Wenn der Bus die letzte Haltestelle erreicht, sind alle Skifahrer und Snowboarder längst ausgestiegen. Nur ein anderer Wanderer und ich sind noch im Bus. Es ist ein Vorzeichen dafür, wie “ voll“ es im Seitental Unterer Grund in Aschau, einem Ortsteil von Kirchberg, ist. Ich habe die Winterlandschaft hier fast für mich allein, als ich dem Wanderweg entlang der Ache folge.
Nach nur wenigen Minuten erreiche ich den ersten Höhepunkt der Wanderung: den Wasserfall. Leider ist die Hängebrücke im Winter geschlossen, die Aussichtsplattform aber zum Glück nicht. Zwischen den schneebedeckten Felsen plätschert das Wasser ein paar Meter tief in ein blaues Becken. Als meine Finger vom Metallgeländer langsam kalt werden, gehe ich weiter ins Tal. Der Wald macht einem offenen Teil des Tals Platz, von dem aus man nun einen guten Blick auf die Berggipfel hat. Je weiter ich ins Tal gehe, desto weniger Menschen treffe ich. Und desto weniger Reichweite habe ich auf meinem Handy. Als ich bei der Rettensteinhütte ankomme, wo es überhaupt keine Balken mehr gibt, beschließe ich, zurückzuwandern. Auf dem Rückweg mache ich einen kleinen Abstecher zur Labalm, einer Hütte, die etwas höher liegt, so dass man einen guten Blick auf den Unteren Grund und den Rauhen Kopf in Kirchberg hat.
Als ich fast in Aschau bin, lasse ich die Drohne noch mal fliegen und sehe etwas Seltsames auf meinem Bildschirm: Die Fotos sehen aus wie mit einem Vintage-Filter aus. Und jetzt, wo ich genau hinschaue, sieht der Himmel tatsächlich ein wenig rosabraun aus. Ob es wohl schneien wird? Ein anderer Wanderer erzählt mir, dass es Saharastaub ist. Das kommt mit dem warmen Südwind aus der Sahara und färbt den Himmel (und den Schnee) orange. Es würde meinen ganzen Wintersporttrip im Brixental dauern, das sieht man ja auch auf den Fotos 😉
Praktische Informationen: 13,7 km (380 m bergauf, 400 m bergab), meine Route auf Komoot. Aschau ist mit dem Bus 4004 aus Richtung Kitzbühel und Kirchberg zu erreichen.
Bonustipp: Winterwanderung von der Ehrenbachhöhe zum Hahnenkamm (Kirchberg)
Wer noch höher hinaus will, kann eine Winterwanderung auf der Ehrenbachhöhe unternehmen. Da diese Wanderung viel höher liegt als die anderen Wanderungen, liegt hier auch am Ende der Wintersport-Saison noch Schnee. Die Route verläuft teilweise entlang der Pisten und ist daher etwas weniger naturnah als die anderen Winterwanderungen in diesem Artikel. Aber dafür hast du einen tollen Panoramablick auf die Berge! Von Kirchberg aus kann man mit der Fleckalmbahn hinauffahren, zuerst zur Hochbrunn Alm wandern, das gleiche zurück und dann weiter zum Hahnenkamm. Hier kann man mit der Hahnenkammbahn nach Kitzbühel im Tal und mit dem Bus oder Zug zurück ins Brixental fahren.
Praktische Informationen: 5,8 km (100 m hoch, 250 m runter), die Route auf Komoot. Die Fleckalmbahn ist mit den Buslinien 4051 und 4004 zu erreichen.
Winterwandern beim ALPENIGLU Dorf in Brixen im Thale
Wer glaubt, dass es nur am Nordpol Iglus gibt, der täuscht sich. Im Brixental gibt es sogar ein Iglu-Dorf! Das ALPENIGLU Dorf in Brixen im Thale befindet sich auf 1200 Metern, und zwar bei der Liftstation Hochbrixen. Bevor ich mich umschaue, mache ich eine kurze Winterwanderung. Die Route folgt der Langlaufloipe und führt mich am Waldrand entlang mit Blick auf den 1680 Meter hohen Zinsberg. Es ist ein kurzer, entspannender Spaziergang, mit dem man den Tag ausklingen lassen kann. Du kommst automatisch zurück zum Iglu-Dorf, das du dir unbedingt ansehen solltest.
Praktische Informationen: 3,2 km (40 m auf und ab), die Route auf Komoot. Hochbrixen kann mit der Gondel der SkiWelt Brixen im Thale erreicht werden. Der Bus 4051 hält an der Talstation.
Das ALPENIGLU Dorf in Brixen im Thale: Hotel und Bar
Einer der Kellnerinnen führt mich in das größte Iglu. Nach einem kurzen Flur gelangen wir in einen Raum, der in verschiedenen Farben beleuchtet ist: die Eisbar. Mit einem Eisbären. Der Eisbär ist eines der vielen Kunstwerke aus Eis im Iglu-Dorf. Denn das ALPENIGLU Dorf wird von echten Eiskünstlern gemacht. „Die Wände sind an manchen Stellen bis zu vier Meter dick und das Dach mindestens einen Meter. Das sorgt für eine gute Isolierung. Deshalb ist es hier immer noch so kalt, auch wenn die Außentemperatur über Null liegt“, sagt die Kellnerin, die auch Führungen durch das Dorf begleitet. Es ist in der Tat ziemlich kühl hier drinnen. Aber wie gemütlich wird es sein, hier abends einzukehren. Das können nur Gäste tun, die hier übernachten. Das Fondue wird ihnen an einem Tisch serviert. Und der besteht natürlich auch aus… Ja genau, Eis. Danach können sich die Gäste eine eigene Eisskulptur machen und anschließend in ihre dicken Schlafsäcke kriechen. Das scheint ein besonderes Erlebnis zu sein, das auf meine Wunschliste für das nächste Jahr gesetzt wird! Jetzt aber setze ich mich in die Outdoor-Eisbar. Der Saharastaub beginnt sich langsam zu verziehen und am Ende meiner Winterwandertage im Brixental bietet sich mir ein schöner letzter Blick.
Noch ein bisschen mehr wandern? Verbinde dann das Brixental mit einer anderen Region in Österreich zum Winterwandern. Weitere Winterwandertipps für die Alpen gibt es unter dem Link.
FAQ – Winterwandern im Brixental, Österreich
Auch für Nicht-Skifahrer gibt es im Brixental viel zu erleben. Mit Winterwandern, Rodeln und Schneeschuhwandern ist ein Winterurlaub sicher gut gefüllt! Möchtest du lieber an einer geführten Tour mit einer Gruppe teilnehmen? Dann kannst du an einer der vielen Aktivitäten des Winterprogramms teilnehmen, wie zum Beispiel Schneeschuhwandern mit Alpakas.
Sicher! Die drei Orte im Brixental sind mit der Regionalbahn von Wörgl aus zu erreichen. Vor Ort kann man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Für mich funktionierten die öffentlichen Verkehrsmittel hervorragend. Mit der Kitzbüheler Alpen Card (die man in der Unterkunft erhält) kann man die Busse zwischen Kitzbühel und Wörgl und die Regionalzüge zwischen Wörgl und Hochfilzen kostenlos nutzen. Alle öffentlichen Verkehrsmittel fahren regelmäßig und mit ein wenig Planung muss man nie lange warten. Den aktuellen Fahrplan der Busse findest du hier. Nach meiner Erfahrung zeigen die App der Deutschen Bahn und Google Maps gute Verbindungen an.
Das hängt davon ab, wie oft du die Gondeln und Lifte benutzen willst. Für die meisten der niedrig gelegenen Winterwanderwege musst du diese nicht benutzen und benötigst daher auch keinen Skipass. Lust auf einen Tag höher in den Bergen? Dann ist es in der Regel günstiger, ein Ticket nur für diesen einen Tag zu kaufen – mit der Kitzbüheler Alpen Card gibt es einen Rabatt.
Die Unterschiede in der Region sind groß. Das Tal ist recht niedrig (etwa 800 Meter) und daher nicht sehr schneesicher. Je höher man kommt, desto mehr Schnee gibt es. Die besten Chancen auf guten Schnee gibt es normalerweise im Februar. Winterwandern kann man zum Glück auch bei etwas weniger Schnee.
Ich wohnte im Hotel Alpenglück Unterm Rain in Kirchberg in Tirol. Ein nettes, kleines Hotel mit Self-Check-in und einem guten Frühstück. Wenn du Halbpension buchst, isst du abends im Alpenglück Hotel Kirchberger Hof (5 min Fußweg).