Ein Wochenende Wandern, Paddeln und Zelten? Das klingt für mich wie Musik in den Ohren. Und genau das erwartet dich beim Packraft-Trail Bayern. Dieses zweitägige Mikroabenteuer in den bayerischen Voralpen kombiniert Bergen und Wasser, Wandern und Paddeln, Abenteuer und jede Menge Spaß. Das kann nur gut werden. An einem sommerlichen Wochenende machte ich mich also mit einer Freundin und einer ganz großen Menge Vorfreude auf dem Weg zum Kochelsee. Denn dort startet unser Packrafting-Abenteuer in Bayern.
- Was ist eigentlich ein Packraft und Packrafting?
- Der Packraft-Trail von Travelbase: Packrafting in der Bergseen-Landschaft von Bayern
- Lass das Packrafting-Abenteuer in Bayern starten!
- Tag 1 vom Packraft-Trail Bayern: Sich auf der Loisach zum Kochelsee treiben lassen
- Tag 2 vom Packraft-Trail Bayern: Wandern und Paddeln
- Praktische Information zum Packraft-Trail: Packliste, Kosten, Organisation
- FAQ – Packrafting in Bayern mit Travelbase
Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Travelbase, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.
Was ist eigentlich ein Packraft und Packrafting?
Ein Packraft ist ein leichtes, tragbares Schlauchboot, das speziell für Abenteuer in der Wildnis konzipiert wurde und zunehmend auch hier an Beliebtheit gewinnt. Dank seiner kompakten Bauweise lässt es sich so klein zusammenfalten, dass es problemlos in einem Rucksack verstaut werden kann. Mit einem Gewicht von rund 3 kg ist es ideal, um Paddeln und Wandern zu kombinieren. Packrafting ermöglicht also eine ganz neue Art von Abenteuer! Trotz seiner leichten Bauweise ist ein Packraft äußerst robust und stabil genug, um Flüsse, Seen und sogar leichte Stromschnellen sicher zu meistern.
Der Packraft-Trail von Travelbase: Packrafting in der Bergseen-Landschaft von Bayern
Der Packraft-Trail vom Reiseveranstalter Travelbase* ist eine speziell gestaltete Route, die in zwei Tagen durch das wunderschöne bayerische Voralpenland führt und das Beste aus Wandern und Paddeln vereint. Pro Woche gibt es drei Starttermine für den Trail. Diese organisierte Tour wird eigenständig durchgeführt, sodass man kein Teil einer geführten Gruppe ist und das eigene Tempo bestimmen kann. Vor dem Start erhält man eine Einführung von einem Ranger, sowie die GPX-Daten aufs Handy. Der Ranger begleitet die Tour nicht persönlich, ist aber jederzeit telefonisch erreichbar. Das Basislager des Packraft-Trails befindet sich auf dem Campingplatz am Kochelsee. Die Anreise dorthin muss individuell organisiert werden. Eine Übernachtung im Basecamp ist inklusive, und zusätzliche Nächte können dazu gebucht werden. Die Campingausrüstung kann entweder selbst mitgebracht oder gegen eine Gebühr von 25€ bei Travelbase gemietet werden.
Für das Mikroabenteuer wird die komplette Packrafting-Ausrüstung, einschließlich Rucksack und Neoprenanzug, gestellt. Verpflegung bringt man selbst mit oder bucht das Adventure Foodpack inkl. Kochset dazu. Am Basecamp packt man nur das in den Rucksack, was man für den Tag benötigt, was das Erlebnis noch entspannter macht. Alles andere bleibt am Campingplatz, wo man am Ende des ersten Tages wieder zurückkehrt und am nächsten Tag wieder startet. Aber mehr zum Ablauf liest du weiter im Artikel.
Lass das Packrafting-Abenteuer in Bayern starten!
Damit wir den Packraft-Trail ganz entspannt am Samstagmorgen starten können, haben meine Freundin Theresa und ich eine extra Nacht dazu gebucht. Und wir haben Glück: das Wetter ist super schön sommerlich. Also fahren wir gleich nach Feierabend zum Kochelsee und machen erstmal eine kleine Wanderung auf die Sonnenspitze. Nach einer Brotzeit steigen wir wieder ab und laufen zum Campingplatz Renken*, wo sich das Basecamp fürs Packraften befindet. Im Basecamp, das direkt am See-Ufer liegt, treffen wir Rangerin Dilara. Wir verabreden, dass wir uns morgen um 7:30 Uhr beim Frühstück sehen und bauen dann schnell das Zelt auf. Gerade bevor es komplett dunkel ist, schlüpfen wir in die Schlafsäcke.
Tag 1 vom Packraft-Trail Bayern: Sich auf der Loisach zum Kochelsee treiben lassen
Rrrrt. Ich zippe das Zelt auf und blicke direkt auf den Kochelsee. Die Regenwolken von heute Nacht ziehen schon langsam weg. Pünktlich um 7:30 Uhr treffen wir Rangerin Dilara und die andere TeilnehmerInnen zum Frühstück. Dieses Wochenende starten noch sieben andere den Packraft-Trail Bayern. Man kriegt gemeinsam die Anweisungen, ist danach aber auf eigene Faust unterwegs. Und das Briefing ist eigentlich recht einfach. Wir schauen und kurz an, wie das Packraft aufgeblasen und zusammengepackt wird. „Ab dem Startpunkt in Eschenlohe seid ihr den ganzen Tag auf der Loisach unterwegs„, erzählt Dilara. „Nach der zweiten Autobahnbrücke kommt eine Wehr. Da müsst ihr aussteigen und das Packraft ein Stück tragen. Sonst könnt ihr euch bis zum Kochelsee treiben lassen.“ Wir packen alles ein was wir brauchen: Packraft, Paddel, Gaskocher, Foodpacks, Drybag mit Wertsachen und Kamera. Dann fahren dann mit dem Auto nach Eschenlohe. Hier bleibt das Auto bis morgen stehen.
Ab auf die Loisach mit den Packrafts
Am Ufer packen wir die Packrafts aus und blasen sie mit der elektrischen Pumpe auf. Es ist noch recht frisch und wir ziehen deshalb die Neoprenanzüge an. „Bereit?“ frage ich Theresa. „Los geht’s!“ antwortet sie. Wir schieben die Packrafts ins Wasser, hüpfen rein und paddeln los. Mit den Bergen im Rücken geht es flussabwärts. Dadurch können wir ganz entspannt paddeln: wir lenken, der Fluss nimmt uns mit. Die Loisach wird fast nur von Grün umgeben. Mal reichen die Äste bis ins Wasser, mal entdecken wir eine Biberburg, mal gibt es am Ufer kleine Kieselstrände. Wir sind zwar ’nur‘ im bayerischen Voralpenland, haben aber das Gefühl, ganz weit weg von Zuhause zu sein. Mittlerweile sind auch echt alle Wolken verschwunden und in der Sonne ist es ganz schön warm. Die Neoprenanzüge ziehen wir nun deshalb bis zur Hüfte aus.
Kochpause auf einer Insel in der Loisach
So paddeln wir bestimmt 2,5 Stunden bis wir die Wehr erreichen. Aussteigen, laufen und wieder einsteigen. Mit Blick auf die Kirchtürme von Großweil paddeln wir weiter. Es folgen zwei kleinere Wehre, die man im Boot queren kann. „Hast du Lust drauf?“ frage ich Theresa. Sie bestätigt und wir machen uns bereit für ein bisschen wildes Wasser. Wuhuuuu! Es macht mega Spaß! Wenn wir die zwei Stellen gemeistert haben, haben wir auch schon ziemlich Hunger und halten Ausschau nach einem Pauseplätzchen. Das kommt wie bestellt: eine kleine Insel mitten in der Loisach. Wir kochen Wasser auf, füllen es in die Tüten und warten acht Minuten. Und fertig ist unser Abenteuer-Essen – guten Appetit!
Die Berge im Blick und der wunderschöne Kochelsee
Um abzukühlen hüpfen wir nach dem Mittagessen ins frische Wasser und paddeln danach gemütlich weiter. Vor uns türmen sich nun langsam die Berggipfel auf – ein herrlicher Anblick, die uns beide mal kurz still sein lässt. Auf den Gipfeln vom Herzogstand und Heimgarten waren wir schon, aber die Perspektive vom Wasser aus ist noch mal ganz anders. Am späten Nachmittag erreichen wir den Kochelsee. Auch hier werden wir noch mal vom Panorama beeindruckt. Wir lassen uns mal kurz auf dem Wasser treiben und genießen dabei die Sonne, den Ausblick und den leichten Wellengang auf dem See. Jetzt heißt es, auf die andere Seite des Kochelsees paddeln. Wir haben schon gut 20 Kilometer hinter uns und so langsam macht sich das im Körper bemerkbar. Trotzdem genießen wir die letzten Kilometer in vollen Zügen. Und da taucht auch schon das Basecamp vor uns auf. High Five! Wir haben es geschafft. Wir hüpfen noch mal ins kalte Wasser vom Kochelsee und lassen dann den Tag gemütlich am See-Ufer ausklingen.
Tag 2 vom Packraft-Trail Bayern: Wandern und Paddeln
Ein Blick auf die Travelbase-App beim Frühstück verrät, dass wir heute insgesamt ca. 15,5 km wandern und 6,5 km paddeln. Heute starten wir also mit dem Packraft auf dem Rücken. Der Rucksack wiegt mit Packraft, Paddel, Koch-Utensilien, Ersatzklamotten und Wertsachen etwa 6 Kilo. Und das macht sich beim Aufstieg zum Walchensee bemerkbar. Es ist zwar erst halb 9 und wir wandern in einem schattigen Wald, aber wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Wir wandern am Kesselbach entlang und werden vom Plätschergeräusch begleitet.
Quer über den Walchensee paddeln
Eine gute Stunde später stehen wir am Ufer vom Walchensee. Vor uns streckt sich der See kilometerweit aus. Dahinter thronen die Berge. Erstmal kurz durchatmen und genießen. Dann suchen wir uns ein Plätzchen, um die Packrafts aufzupumpen. Dabei halten immer wieder Passanten an und fragen, was wir vorhaben. In etwa fünfzehn Minuten sind wir bereit, die nächste Strecke paddelnd zurückzulegen. Einmal quer über den Walchensee. Dabei kommt sofort das Karibik-Feeling auf. Das klare, türkisblaue Wasser, die Segelboote, die kleine Strände am Ufer… Und dann noch der herrliche Bergblick! Jochberg, Herzogstand und Simmetsberg: wir sehen sie in voller Pracht. Wieder einmal sind wir überrascht, dass wir so unweit von Zuhause so viel Schönes entdecken. Trotz Rückenwind ist das Paddeln übrigens nicht ganz so ohne: wir müssen kräftig paddeln, um zu koordinieren und somit im Kurs zu bleiben. In einem großen Bogen paddeln wir um die Halbinsel beim Ort Walchensee rum und dann werden die Wellen auch schon kleiner. Wir lassen uns ein wenig treiben und paddeln dann zum Ufer. Hier gibt’s erstmal Mittagessen und ein Eis!
Zu Fuß zurück nach Eschenlohe: vom Wasser begleitet
Nach der Pause heißt es dann wieder alles einpacken, umziehen und weiter zu Fuß. Wir folgen dem Weg durch den Wald, vorbei an Schluchten und kleinen Wasserfällen durch das wunderschöne Eschenlainetal. Uns begegnen vor allem Biker, die auf dem Weg zum Walchensee sind und ich nehme mir vor, hier noch mal mit dem Gravelbike zurückzukommen. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht mit so einer tollen Wanderroute gerechnet. Die 12 Kilometer sind aber auch nicht zu unterschätzen, denn man hat natürlich schon einiges hinter sich. Wenn du die Wandertour nach Eschenlohe entspannt angehst und auch mal eine kleine Pause am Wasser einlegst, ist dies ein wunderbarer Abschluss vom Packrafting-Abenteuer in Bayern. Nach 12 Kilometern erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt und fahren zurück zum Basecamp, um die Packrafts abzugeben und unsere Camping-Ausrüstung mitzunehmen. Das Timing ist perfekt: wir sitzen noch keine fünf Minuten im Auto und es beginnt zu gewittern und regnen. Wir machen uns gemütlich auf der Rückreise und lassen die Eindrücke der letzten Tage noch mal Revue passieren und sind uns einig: die letzten 24 Stunden fühlen sich an, als hätten wir einen ganzen Urlaub voller Abenteuer erlebt!
Praktische Information zum Packraft-Trail: Packliste, Kosten, Organisation
Du bist auch bereit für dieses Mikroabenteuer auf dem Packraft-Trail Bayern? Hier findest du die wichtigsten Informationen.
Packliste für das Packrafting-Abenteuer in Bayern mit Travelbase
Die vollständige Packliste bekommst du von Travelbase. Diese Sachen würde ich auf jeden Fall einpacken:
- Wanderschuhe und -kleidung
- Wasserschuhe/Flipflops
- Wasserdichte Jacke und Hose (natürlich nur bei Regen)
- Badekleidung
- Wasserflasche(n), minimal 2 Liter – vor allem wenn du damit auch noch kochen willst
- Taschenlampe
- Feuerzeug/Streichhölzer
- Campingausrüstung: Zelt, Matte und Schlafsack (kann auch gemietet werden)
Kosten für den Packraft-Trail Bayern
Wochenmitte A (Di – Mi): 105 € p.P.
Wochenmitte B (Do – Fr): 105 € p.P.
Wochenende (Sa – So) 159 € p.P.
Darin inbegriffen sind:
- Ein Packraft pro Person, 2-teiliges Paddel, elektrische Pumpe & Schwimmweste (evt. Neoprenanzug)
- Ein Rucksack, in den dein Packraft und deine persönlichen Gegenstände reinpassen
- Einweisungen durch den deutschsprachigen Ranger von Travelbase
- Packraft Handbuch, Wegweiser & GPX-Datei um der Route auf deinem Handy zu folgen
- Eine Übernachtung im Basislager an ersten Tag
Folgendes kannst du für dein Packrafting-Abenteuer in Bayern dazu buchen:
- Adventure Foodpack (39 € p.P.): drei gefriertrocknete Mahlzeiten zur Auswahl, Frühstück und ein paar Snacks. Inkl. Kochset mit Kocher, Topf, Besteck
- Weißwurstfrühstück (12 € p.P.)
- Eine zusätzliche Übernachtung im Basislager vor und/oder nach deinem Packraft-Trail (25 € p.P. )
- Fresh & Black Zelt inkl. Matratze & Schlafsack (25 € p.P.)
- Annullierungsversicherung (21 € p.P.)
- Shuttle Basecamp – Startpunkt Trail und zurück (4 € p.P.)
FAQ – Packrafting in Bayern mit Travelbase
Das Packrafting-Abenteuer in Bayern kostet unter der Woche (Di-Mi und Do-Fr) 105 € pro Person. Am Wochenende (Sa-So) kostet das Erlebnis 159 € (Stand 2024)
Mehr Infos bekommt ihr auf der Webseite vom Packraft-Trail.
Grundsätzlich kannst du die Tour als Anfänger machen. Da du sowohl auf dem Wasser, als auch zu Fuß mit dem Rucksack einige Kilometer unterwegs bist, würde ich schon sagen, dass eine gute Grundfitness vorhanden sein sollte.
Den Packraft-Trail in Bayern kannst du problemlos alleine unternehmen. Durch die drei festen Starttermine pro Woche wirst du sicher auf einige nette Leute treffen. Wenn du schon vorher mit den anderen TeilnehmerInnen in Kontakt treten möchtest, kannst du dich über die Facebook-Community-Gruppe vom Packraft-Trail mit anderen Reisenden vernetzen und sehen, ob ebenfalls andere Solo-Reisende teilnehmen.
Vorab erhältst du von Travelbase eine Packliste fürs Packrafting. Es ist wichtig zu wissen, dass deine Kleidung und Schuhe während der Tour nass werden können, da sich das Schlauchboot mit Wasser füllt. Dies ist zwar nicht unangenehm, aber du benötigst auf jeden Fall Ersatzkleidung und -schuhe.
Im Preis inbegriffen ist eine Übernachtung im Basislager zwischen den beiden Tagen. Das Basislager befindet sich auf einem Campingplatz direkt am Kochelsee. Es gibt Duschen und Toiletten.
In der Travelbase-App findest du die wichtigsten Informationen für dein Mikroabenteuer, inklusive den zwei Routen. Vorab kriegst du auch die GPX-Dateien der zwei Routen, sodass du auch (offline) mit einer anderen App navigieren kannst.
Das Auto bleibt für die eine Nacht in Eschenlohe stehen. Parken kannst du im Ort. Alternativ kannst du für 4€ ein Shuttle vom Basecamp buchen. Du wirst dann am Ende des Packraft-Trails auch wieder abgeholt und zum Basecamp gebracht.
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