Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu (Bayern)

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Schlösser und Burgen, Seen und Bäche, Städtchen und idyllische Landschaften, Berge und Wiesen: Die Schlossparkradrunde im Ostallgäu ist super vielseitig. Eine tolle Radtour von 219 km – oder sogar ein bisschen mehr, wenn du so viele Schlenker zu Highlights machst wie ich. Nicht umsonst wurde der Fernradweg im Allgäu vom ADFC mit 5 Sternen ausgezeichnet. Ich teilte die Strecke in vier Etappen ein, packte meine Radtaschen ein und startete meinen Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu, im südlichen Bayern.

Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Tourismusverband Ostallgäu, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.

Etappe 1 vom Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu: Lechbruck nach Nesselwang

219 km liegen vor mir! Was für eine wunderbare Idee, dass ich die nächsten vier Tage auf dem Fahrrad verbringen kann, um das Ostallgäu zu erkunden, ganz im Süden Deutschlands. Mit diesem Gedanken beginne ich den allerersten Tag von meinem Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu. Es ist früh am Morgen, die Berge sind als Silhouetten in der Ferne zu sehen und die Tautropfen schimmern wie Perlen in der Sonne.

Zur berühmten Wieskirche – UNESCO-Weltkulturerbe

Ich starte in Roßhaupten und kurz außerhalb vom Ort befinde ich mich schon auf dem Fernradweg. Zunächst fahre ich nach Lechbruck. Ich bin zwar nur zehn Kilometer geradelt, aber auf den Liegebänken am Lechstausee muss ich einfach eine kurze Pause einlegen. „Jeden Morgen gehe ich hier mit meinem Hund spazieren und es wird nie langweilig“, sagt mir eine ältere Dame, während sie meine Kamera in die Hand nimmt, „Welchen Knopf soll ich drücken?“ Nach ein bisschen Geplauder setzen wir beide unseren Weg fort: die Dame Richtung Heimat und ich Richtung Steingaden. Das Radeln auf den gut gepflegten Radwegen geht fast von alleine. Die Berggipfel sind immer noch mit Schnee bedeckt und bilden einen schönen Kontrast zum Himmel, der immer blauer wird.

In Steingaden parke ich mein Fahrrad vor einem Highlight, das ich schon lange mal besuchen wollte: die Wieskirche. Die Wallfahrtskirche aus dem 18. Jahrhundert ist durch die Mischung aus Barock- und Rokoko-Architektur sehr beeindruckend. So straff die Linien außen sind, so üppig ist die Inneneinrichtung. Ich bestaune das Trompe-l’oeil-Fresko auf dem Kuppeldach – einer der Gründe, warum die Kirche seit den 1980er Jahren zum UNESCO-Kulturerbe gehört. Und als Sahnehäubchen spielt der Organist an diesem frühen Morgen auch noch die Orgel.

Königlicher Radweg entlang von Schlössern und Seen im Ostallgäu

Mit den Bergen im Blick radle ich dann weiter über Halblech nach Schwangau. Die Bauern mähen fleißig die Wiesen und es duftet herrlich nach warmem Gras. Die ungemähten Wiesen sind voll von Wildblumen in allen möglichen Farben. Die Berge kommen immer näher, Schloss Neuschwanstein thront wie ein Märchenschloss in der Sonne und bei so einer Aussicht fährt es sich fast von selbst – oder liegt es am E-Bike? 😉 Apropos Aussicht: In Schwangau hüpfe ich noch schnell in den Schwansee mit Blick auf das berühmte Schloss Neuschwanstein. Dann radle ich weiter nach Füssen. Wahrscheinlich wird es heute spät: Es gibt so viel zu sehen auf dem Weg und ich will in Füssen auch unbedingt noch absteigen, um durch die Altstadt zu bummeln, das Hohe Schloss mit seinen bemalten Außenwänden zu bewundern und in der Kaffeerösterei einen Kaffee zu trinken. Die letzten Kilometer führen von Füssen entlang des Weißensees nach Pfronten und weiter durch die hügelige Vooralpenlandschaft zu meinem Endziel Nesselwang. Im Explorer Hotel in Nesselwang gebe ich meinem Rad noch einen schnellen Waschgang in der speziellen Radwaschanlage, gönne mir einen Saunagang und schlafe dann müde, aber zufrieden ein.

Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu – Etappe 1

  • Distanz: 76,3 km
  • Höhenmeter: ↗ 750 m  ↘ 670 m
  • Schwierigkeitsgrad: mittelschwer aufgrund der Kombination aus vielen Kilometern und vielen Höhenmetern, aber es gibt keine schwierige Wege.
Schlossparkradrunde meerdaagse fietstocht Allgäu etappe 1

Etappe 2 vom Radrualub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu: Nesselwang nach Baisweil

Die Sonne scheint! Ich hole mein Fahrrad aus der Fahrradgarage (auch das zeigt, dass dieses Hotel eine echte Bett & Bike Unterkunft ist) und packe meine Sachen. Schon nach dem ersten Kilometer kann ich meine Jacke ausziehen und im T-Shirt weiterradeln. Über die Alte Römerbrücke verlasse ich Nesselwang und radle in Richtung Norden des Ostallgäus.

Ich tausche die Berge gegen… den Dschungel?

Die ersten Kilometer fahre ich auf der Schlossparkradrunde parallel zu den Bergen, und im Morgenlicht sind die Silhouetten der Alpen wunderbar zu sehen. Am Rande des Radweges verfolgen mich neugierige Kuhaugen. Nach ein paar Kilometern lasse ich die Berge dann wirklich hinter mir und die Landschaft wird etwas flacher, aber nicht weniger interessant. Auf Anraten eines Freundes steige ich kurz vor Görisried vom Rad ab, um einen Abstecher zur Hängebrücke über die Wertach und zu einem Wasserfall zu machen. Versteckt im Wald finde ich zuerst den Wasserfall, der sich leise plätschernd in viele verschiedene Bäche aufteilt, die in den Fluss münden. Eine schmale, hölzerne Hängebrücke ist über den etwas schlammigen Fluss gespannt. Wackelig gehe ich auf die andere Seite und die Dschungelgefühle verstärken sich. Ein verstecktes Highlight im Ostallgäu!

Erfrischendes Badevergnügen im Elbsee in Aitrang

Vollgas radle ich durch Wiesen und Wälder nach Aitrang, wo ich einen kleinen Abstecher zum Elbsee mache. An einem solchen sommerlichen Tag kann ich mir eine Badegelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Eine ältere Dame kommt gerade aus dem Wasser und trocknet sich ab, als sie mich fragt: „Und, trauen Sie sich da auch rein?“ Das kann ich nur mit einem breiten Lächeln bestätigen. Sie erklärt, dass sie fast jeden Tag hierher kommt. Das Wasser erwärmt sich im Frühjahr relativ schnell, weil es ein flacher Moorsee ist. „Es ist wirklich ein kleines Paradies hier“, meint die Dame abschließend und radelt nach Hause. Das hört sich nach einer Einladung zu einer etwas längeren Radelpause in der Sonne an!

Von Bergen zu Bauernhöfen

Nach dem Baden fahre ich weiter nach Norden. Die Hügel weichen langsam den Wiesen und Feldern. Unterwegs komme ich an kleinen ländlichen Dörfern wie Friesenried und Eggenthal vorbei. Schließlich erreiche ich am späten Nachmittag mein Ziel Baisweil. Heute Nacht ist meine Unterkunft nicht einfach irgendeine Unterkunft. Nein, heute Nacht schlafe ich in einer umgebauten Bauwagen auf dem Riedbachhof, einem Pferdehof. Dagmars Eltern haben den leerstehenden Hof in den 1990er Jahren gekauft und schon bald wimmelte es dort wieder von Tieren. Gemeinsam mit ihrem Mann Hannes hat sie später dafür gesorgt, dass man auch auf dem Hof übernachten kann. Hannes, der früher selbst begeisterter Radfahrer war, findet es interessant, die Geschichten der Urlauber zu hören. „Wir sind immer wieder überrascht, was für besondere Reisen die Leute hier machen und wie viele Rad- und Wandermöglichkeiten es in unserer Region gibt“, sagt er. „Wenn ich bei meinen eigenen Radreisen eines anders gemacht hätte, dann wäre es, sich mehr Zeit zu nehmen. Langsamer zu fahren.“ Das ist ein schöner Abschluss unseres Gesprächs. Ich koche noch eine Suppe im Bauwagen und verschwinde dann unter die Decke, während draußen ein heftiges Frühlingsgewitter losbricht.

Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu – Etappe 2

  • Distanz: 65,5 km
  • Höhenmeter: ↗ 530 m  ↘ 770 m
  • Schwierigkeitsgrad: mittelschwer aufgrund der Kombination aus vielen Kilometern und vielen Höhenmetern, aber keine schwierige Wege.
Schlossparkradrunde meerdaagse fietstocht Allgäu etappe 2

Etappe 3 von meinem Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu: Baisweil nach Buchloe

Mit Hannes‘ Worten im Hinterkopf steige ich am nächsten Morgen wieder auf mein Rad und nehme mir vor, heute etwas langsamer zu fahren. Wahrscheinlich genieße ich deshalb das interessante Schauspiel aus drohenden Regenwolken und Sonnenstrahlen, den Bussard, der in der Ferne elegant um einen einsamen Baum fliegt, das Rauschen der plätschernden Wertach.

Entlang des Wassers weiter ins nördliche Ostallgäu

An den Stauseen bei Frankenhofen sehe ich etwas, das ich noch nie gesehen habe: Fischtreppen. Damit können Fische sicher um Stauanlagen herumgeführt werden, wie hier am Wasserkraftwerk. Ich setze meinen Weg entlang der Wertach in Richtung Norden fort. Wiesen und Wälder wechseln sich ab, das Wasser bleibt immer in der Nähe des Radweges. In Stockheim besuche ich einen kleinen Mühlenladen, wo ich „Regionales Risotto“ aus Dinkel von den bayerischen Feldern kaufe.

Über kleine Umwege zum Zielort Buchloe

In Türkheim verlasse ich den Radweg, um mir die Stadt anzuschauen. Das ist es, was das Radfahren im Ostallgäu so angenehm macht: Die Beschilderung ist so gut, dass man der Route leicht folgen oder kleine Umwege einplanen kann. Auch in Ettringen mache ich einen kleinen Abstecher, um in einer kleinen Bäckerei Kaffee und Erdbeerkuchen zu genießen. Das gibt mir neue Energie für die letzten Kilometer nach Buchloe mit einem Zwischenstopp am Rosengarten in Gennach. Dort sind bereits die ersten Knospen zu sehen, die erahnen lassen, wie üppig dieser Garten in einigen Wochen sein wird. Am späten Nachmittag erreiche ich mein Ziel der dritten Etappe der Schlossparkradrunde. Ich schlendere noch ein wenig durch die Stadt, dusche ausgiebig und genieße die Tatsache, dass es zwar erst Mai ist, ich aber schon draußen auf der Terrasse essen und ein Buch lesen kann.

Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu – Etappe 3

  • Distanz: 50,6 km
  • Höhenmeter: ↗ 240 m  ↘ 310 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht. Die Steigungen sind recht sanft.
Schlossparkradrunde meerdaagse fietstocht Allgäu etappe 3

Etappe 4 von meinem Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu: Buchloe nach Lechbruck

Grün, grüner, am grünsten ist die letzte Etappe der Schlossparkradrunde im Allgäu. Von Anfang bis Ende. Warum es hier so grün ist, werde ich heute am eigenen Leib erfahren, aber gut, das gehört zu einer mehrtägigen Radtour dazu. Wenigstens fängt es in Buchloe trocken an. Und mit den ersten Kilometern in den Beinen schaue ich mir die Kirche und das Schloss in Waal von außen an.

Wo Natur und Radfahrer die alte Bahnstrecke zurückerobern

Ab Helmishofen folge ich der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Schongau und Kaufbeuren. Bis in die 1970er Jahre verkehrte hier das Sachsenriedener Bähnle, benannt nach dem beliebten Sachsenriedener Forst. Nach dessen Stilllegung wurden die meisten Gleise abgebaut. 1989 kauften der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren die Strecke von der Stadtgrenze Kaufbeuren bis zum Haltepunkt Sachsenrieder Forst und legten auf dem zurückgelassenen Schotterbett einen Radweg an. An der Stelle der abgerissenen Eisenbahnbrücken über die Gennach und den Hühnerbach wurden neue Holzbrücken errichtet. Auch einige Gegenstände aus dieser Zeit, wie alte Zugsignale und eine Lokomotive, sind entlang des Weges zu sehen. Informationstafeln erzählen die Geschichten aus vergangenen Zeiten. Interessant!

Fette Tropfen und eine schöne Regenpause in der Bio-Bäckerei

Kein Wunder, dass ich heute nur zu gerne wieder langsam fahre. Das schöne Alpenpanorama, das heute vor mir liegt, muss ich mir selbst vorstellen, denn die Berge sind in Wolken gehüllt. Und nach etwa 25 Kilometern spüre ich die ersten Tropfen. Zzzzip… Regenklamotten an und weiterradeln. Als die Tropfen immer größer werden, gebe ich Gas. In Ingenried sehe ich ein Schild für eine Bio-Bäckerei, dem ich ohne groß nachzudenken folge. Diese Pause kommt gerade recht! Klatschnass und mit beschlagener Brille trete ich ein. Die Klingel läutet und die Dame hinter dem Tresen begrüßt mich freundlich. Ich bestelle einen Kaffee und einen hausgemachten Kuchen. „Gute Wahl. Sie wollen bestimmt hier essen, oder?“, fragt die Dame lächelnd. Ich setze mich an den kleinen Tisch neben einem älteren Herrn. Wir kommen ins Gespräch über die Landwirtschaft im Allgäu. Die Bäckerei Würfl mahlt ihr regionales Getreide in der eigenen Mühle und bäckt alle Brote vor Ort. Ohne Fertigmischungen, dafür mit Bio-Zutaten und viel Leidenschaft. „Sie erwähnen die Bäckerei doch in Ihrer Geschichte, oder?“, fragt mich der Herr. Bitte sehr 😉

Das (nasse) Finale auf der Schlossparkradrunde im Allgäu

Als ich wieder rauskomme, ist der Regen nur noch stärker geworden. Ich radle weiter in Richtung Berge: über Rettenbach und Stötten am Auerberg zurück nach Lechbruck. Von anderen Radtouren in dieser Gegend weiß ich, wie herrlich der Blick auf die Alpen hier ist. Jetzt, wegen des Regens, achte ich viel mehr auf Details wie die kleinen Bäche, die durch den Wald plätschern, die Raubvögel, die über den Wiesen kreisen, die leuchtend grünen, bemoosten Baumstämme und den Klang der Kuhglocken. So einen Regentag wünscht man sich natürlich nicht, aber wenn der Radurlaub im Allgäu auch dann noch schön ist, kann man sich sicher sein, dass es eine tolle Radroute ist. Und genau das ist die Schlossparkradrunde.

Radurlaub auf der Schlossparkradrunde im Allgäu – Etappe 4

  • Distanz: 55,2 km
  • Höhenmeter: ↗ 530 m  ↘ 350 m
  • Schwierigkeit: mittelschwer wegen der Kombination aus vielen Kilometern und vielen Höhenmetern, aber nicht schwierig.
Schlossparkradrunde meerdaagse fietstocht Allgäu etappe 4

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