Schneeschuhwanderung mit Übernachtung auf einer Hütte im Allgäu

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Große, flauschige Schneeflocken tanzen in der Luft. Als ich an der Breitenbergbahn in Pfronten ankomme, erkenne ich Bergführer Alexander Grotz leicht; er hat einen riesigen Ausrüstungshaufen dabei. Schneeschuhe und Wanderstöcke verteilt er an die Teilnehmer. Die bunte Gruppe besteht aus einer Familie aus der Nähe von Stuttgart, den Outdoor-Instagramern Maren und Isa und mir. Wir werden dieses Wochenende gemeinsam eine Schneeschuhwanderung mit Übernachtung auf einer Berghütte im Allgäu, im südlichsten Bayern, erleben.

Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Pfronten Tourismus, der mich zu dieser Medienreise eingeladen hat. Die Inhalte, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden dadurch nicht beeinflusst.

In 10 Minuten ins Winterwunderland am Breitenberg

Geführte Schneeschuhwanderung mit Alexander Grotz

Die Breitenbergbahn führt uns in etwa zehn Minuten ins Winterwunderland am Breitenberg. Die Vorfreude steig mit jedem Höhenmeter. Bevor wir unsere Schneeschuhwanderung beginnen, gehen wir kurz in die Hochalphütte, wo heute unsere Übernachtung stattfindet. Die Zimmer werden verteilt, die großen Rucksäcke abgestellt. Nach dem Check-In führt uns Alexander, sagt Alex, der als geprüfter International Mountain Leader auch die Alpinschule Alpintours Montaneo in Pfronten führt, draußen an der Hütte in die Kunst des Schneeschuhwanderns ein. „Mit Schneeschuhen könnt ihr im Grunde genommen genauso wandern wie im Sommer“, erklärt er. Der einzige Unterschied: „Damit ihr nicht auf eure eigenen Füße tretet, müsst ihr etwas breitere Schritte machen.“ Rückwärts laufen wird im Storchengang empfohlen. „Aber ihr könnt euch auch umdrehen, das ist wahrscheinlich einfacher“, fügt er lachend hinzu.

Wandern durch den fluffigen Pulverschnee

Die Schneeschuhe werden geschnürt, die Wanderstöcke richtig eingestellt und die Kapuzen aufgezogen. „Jetzt geht’s los“, gibt uns Alexander das Zeichen. „Viel Spaß!“ Unsere ersten Schritte im weichen, fluffigen Schnee sind ein Genuss. Mehr als zwanzig Zentimeter Neuschnee sind in den letzen 24 Stunden gefallen. Durch die Schneeschuhe sinken wir nicht ein, sondern wandern gemütlich über die weiße Decke. Fette Schneeflocken bleiben auf unseren Jacken liegen. Die Gespräche werden immer leiser bis jeder für sich schweigend die Winterlandschaft genießt.

Sicher unterwegs mit dem Bergprofi

Nach etwa einer halben Stunde macht Alexander halt. „Wie steil schätzt ihr diesen Hang ein?“ Die Schätzungen variieren ziemlich und wir lachen. Alexander erklärt, wie man mit zwei Wanderstöcken den Neigungsgrad des Hanges abschätzen kann. „Das ist wichtig, um die Lawinengefahr zu beurteilen“, betont er. „Ab einer Hangneigung von etwa 30 Grad können Lawinen abgehen. Heute sind wir jedoch im sicheren Gelände unterwegs.“ Unterwegs machen wir mehrere Stopps, bei denen Alexander Wissenswertes über das Schneeschuhwandern für Anfänger und die Umgebung teilt. „Mit Schneeschuhen könnte man theoretisch überall wandern, aber ich bitte euch, auf den Wegen zu bleiben. So schrecken wir keine Wildtiere ab. Denn das kann für sie im Winter fatal werden, da eine Flucht im Schnee für sie unglaublich viel Kraft verbraucht.“

Bergblick gibt’s heute mit viel Fantasie

Nach einer guten Stunde fragt Alexander, wie es uns geht. Die Gruppe ist positiv gestimmt. „Also ist es nicht schlimm, wenn wir etwas länger als die geplante 1,5 Stunden unterwegs sind, oder?“ lacht er. Alle stimmen zu. Etwas später erreichen wir den höchsten Punkt unserer Tour. An der Bergstation der Hochalpbahn hätten wir normalerweise eine großartige Aussicht auf den Aggenstein und die Allgäuer Alpen gehabt. Heute müssen wir uns das Bergpanorama jedoch mit unserer Fantasie dazu denken. „Ach, dann haben wir einen guten Grund, noch einmal wiederzukommen“, meint eine Teilnehmerin fröhlich. Gut gelaunt machen wir uns auf den Weg bergabwärts zur Hochalphütte.

Ein bisschen Nepal auf der Berghütte in Pfronten

Am späten Nachmittag erreichen wir die Hochalpahütte auf 1510 Meter. Die Schneeschuhe werden weggeräumt, die verschneiten Klamotten ausgeschüttelt. Wir setzen uns in die gemütliche Gaststube. Zeit zum Aufwärmen mit Kaffee und Kuchen! Spiele werden aus den Rucksäcken gezogen – die beste Beschäftigung für gemütliche Hüttennachmittage. Bis zum Abendessen wird intensiv gespielt. Gegen sechs Uhr bringt die Kellnerin ein Tablett mit Suppenschalen. „Das ist Dal Bhat, eine Art Linsensuppe“, erklärt sie. „Sie wird gleichzeitig mit dem Curry und dem Reis gegessen, den ich euch gleich bringe.“ Eine Vielzahl von Düften steigt mir in die Nase und mein Magen knurrt. „Guten Appetit!“ wünschen wir einander. Danach sagt keiner mehr etwas. Die Stille wird nur durch unser zufriedenes ‚Mmmm‘ unterbrochen. Das Curry ist würzig, der Reis samtig, das Papadam knusprig, und die kräftige Linsensuppe rundet das Ganze ab.

Vom Himalaya ins Allgäu

Hüttenwirt Ang Kami Lama Hochalphütte Pfronten im Allgäu

„Ich hoffe, es hat euch geschmeckt?“ fragt der Hüttenwirt, Ang Kami Lama, während wir in eine wilde Partie Uno vertieft sind. Der gebürtige Nepalese führt seit der Saison 2022/2023 gemeinsam mit seiner Ehefrau die Hochalphütte. Sie haben in den 2000ern jemanden aus Tirol kennengelernt, sind rübergekommen und nie mehr gegangen. „Ich habe auf verschiedenen Berghütten und Almen gearbeitet und angefangen, von meiner eigenen Hütte zu träumen“, erzählt Ang Kami Lama mit einem subtilen Lächeln. Er wurde in den östlichen Ausläufern des höchsten Gebirges der Welt geboren. Diese beeindruckende Berglandschaft prägte seine Kindheit.

Gemütlicher Abend mit Erzählungen und Spielen

Ang Kami Lama wollte die Gastfreundschaft und den Himalaya-Flair aus seiner Heimat auf die Bergütte in Pfronten im Allgäu bringen. Und er hat einige besondere Geschichten zu erzählen. Im Mai 2022 hat er seinen großen Traum der Mount Everest Besteigung erfüllt. Der ausgebildete Sherpa und Bergwanderführer führt in unregelmäßigen Abständen Gruppen in seiner Heimat, zum Beispiel auf der Annapurna-Umrundung. Wie er das Leben als Hüttenwirt, Vater eines 2-jährigen Sohnes, Ehemann und Bergführer kombiniert? „Gelassenheit“, schmunzelt Ang Kami Lama. „Menschen planen viel zu viel. Das Leben kommt sowieso, wie es kommt.“ Nach diesen Worten verabschiedet der Hüttenwirt sich von uns, um mit seinem Hüttenteam ein Kartenspiel zu spielen. Wir widmen uns wieder unserem. Gegen Mitternacht zeigen die frische Luft, die Bewegung und der Hüttenzauber ihre Wirkung: Alle suchen ihre Betten auf. Wie schön, eine Schneeschuhwanderung mit einer Übernachtung auf einer Hütte zu beenden!

Hüttenfrühstück als Abschluss

„Guten Morgen“, begrüße ich meine Zimmergenossen. Beim Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen sehe ich, dass es immer noch schneit. Mit einem Hauch von Unwillen räumen wir unser Zimmer auf und packen unsere Rucksäcke ein. Die Behaglichkeit der Doppelzimmer in der Hochalphütte mit ihrer warmen Holzausstattung und komfortablen Einrichtung verleitet uns dazu, länger zu verweilen. Leider geht das Winterabenteuer heute zu Ende. Aber nicht bevor wir gefrühstückt haben! Ein köstliches Frühstück mit Brot, Käse, Aufschnitt, Joghurt und einem wärmenden Getränk rundet unser Erlebnis in Pfronten auf angenehme Weise ab, bevor wir mit der Breitenbergbahn zurück ins Tal fahren.

Geführte Schneeschuhwanderung für Anfänger mit Übernachtung im Allgäu

Du bist begeistert und möchtest die Tour auch machen? Die Schneeschuhtour für Einsteiger mit Hüttenübernachtung kannst du auf der Webseite von Pfronten Tourismus buchen. So läuft das Wochenende ab: Am Samstagmittag triffst du die kleine Gruppe (max. 8 Personen) und gemeinsam fahrt ihr mit der Breitenbergbahn zur Hochalphütte. Dort unternimmst du eine etwa 1,5-stündige Schneeschuhtour mit einem erfahrenen Bergführer. Die notwendige Ausrüstung, bestehend aus Schneeschuhen und Teleskopstöcken, erhältst du von ihm. Anschließend steht dir auf der Hütte Zeit zur freien Verfügung. Das Abendessen sowie das Frühstück werden auf der Hochalphütte serviert, und die Übernachtung erfolgt in gemütlichen Doppelzimmern. Bitte denke daran, einen eigenen Hüttenschlafsack und Kissenbezug mitzubringen. Nach dem Frühstück erfolgt die gemeinsame Rückfahrt ins Tal mit der Breitenbergbahn.

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