Durchatmen – das passiert am Millstätter See wie von selbst. Eingebettet zwischen den sanften Nockbergen und dem Drautal liegt der zweitgrößte See Kärntens, der das ganze Jahr über zum Wandern und Baden einlädt. Mein Besuch fiel in eine besondere Zeit: Zwischen Winter und Frühling konnte ich das Beste aus beiden Jahreszeiten erleben. Lass dich von meinen Eindrücken und Touren inspirieren für deinen Urlaub am Millstätter See!
Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Millstätter See – Bad Kleinkirchheim – Nockberge
Tourismusmanagement GmbH, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.
- Kaltbaden am und im Millstätter See: Eintauchen ins Abenteuer
- Wandern am Millstätter See in Kärnten
- Kaslab’n in Radenthein: so wird aus Milch von den Nockberge Bauern leckerer Käse gemacht
- Genussmomente am Millstätter See: Tipps für Restaurants und leckeres Essen
- Aussichtspunkte am Millstätter See: erlebe die verschiedenen Perspektiven
- Unterkunft: gut schlafen und frühstücken in der Pension Linder am Millstätter See
Kaltbaden am und im Millstätter See: Eintauchen ins Abenteuer
Wusstest du, dass es am Millstätter See drei speziell eingerichtete Kaltbadestellen gibt? Eine davon befindet sich im Fischerpark in Döbriach – mit beheizten Umkleiden, die den Sprung ins kalte Wasser etwas komfortabler machen. Doch wie kommt man eigentlich dazu, freiwillig ins Eiswasser zu steigen?


Ich habe an einem Kaltbadeworkshop mit Bernhard Friedrich teilgenommen, Experte für Kältetraining und zertifizierter Instruktor der Wim Hof-Methode. Mit großer Leidenschaft vermittelt er das Thema. Seine Geschichte ist ebenso faszinierend wie inspirierend. Angefangen hat alles mit einer Doku über die finnische Saunakultur, die ihn nicht mehr losließ. „Eisbaden kam auf die Bucketlist, irgendwo zwischen Fallschirmspringen und Tangotanzen“, sagt er lachend, wenn wir im Hotel KOLLERs einen Kaffee trinken. Dann hat er irgendwann ein Video von Wim Hof gesehen. Der Niederländer ist bekannt als „The Iceman“ und hat bereits mehrere Rekorde bei kaltem Wetter aufgestellt. Auch hat er eine Methode entwickelt, mit der er sagte, dass Menschen ihr Nerven- und Immunsystem beeinflussen und widerstandsfähiger gegen Erkältungen machen könnten. Bernhard hat es dann selber mal im Schotterteich in Graz ausprobiert und war vom Körpergefühl fasziniert. Heute teilt er sein Wissen in Workshops, die sanft, sicher und für alle machbar gestaltet sind. Seine Vision: „Kaltbaden soll so normal werden, dass Workshops eines Tages überflüssig sind.“
Warum man sich das „antun“ würde? Kaltbaden stärkt das Immunsystem, regt die Durchblutung an und wirkt stimmungshebend. Letzteres habe ich beim Kaltbade-Workshop selber sofort bemerkt. Bernhards Atemübungen halfen mir, entspannt ins Wasser zu gehen und die Kälte als Herausforderung statt als Hindernis zu sehen. Es geht nicht darum, Rekorde zu brechen, sondern deine Komfortzone behutsam zu erweitern. Deshalb bin ich zwei Minuten im Eiswasser geblieben und rausgegangen, bevor es mir richtig kalt wurde.



Aufgewärmt haben wir uns mit der „Horse Stance“, eine Grundstellung, die ursprünglich aus dem asiatischen Kampfkunst stammt. Ich gehe leicht in die Knien und bewege meine Arme, als würde ich dazwischen einen Luftballon hin und her schieben. Gleich bemerke ich das Ergebnis: mein Körper wird langsam, aber stetig warm. Und genau darum geht es: dass der Körper sich von Innen aufwärmt. Wir trinken noch einen Tee und verabschieden uns dann. Einige Tipps zum Durchstarten hat Bernhard noch für uns: „Wenn du zu Hause weiter machst, dann steigere dich langsam. Die positiven Effekte treten schon im Wasser unter 15 Grad und ab 30 Sekunden ein. Und ganz wichtig: Kaltbaden tut man immer lieber zu zweit als alleine.“ Ich bin motiviert.
Es finden regelmäßig Eisbaden-Workshops und sogar Kaltbadewochen am Millstätter See und in den Nockbergen statt. Wenn du auf eigene Faust Kaltbaden gehst, kannst du dich gut an die „Verhaltensregel für Kaltbaden“ (PDF) halten. Die hat Bernhard Friedrich zusammen mit dem Land Kärnten und der Österreichischen Wasserrettung aufgestellt.
Wandern am Millstätter See in Kärnten
Die Wanderungen rund um den Millstätter See sind so vielseitig wie die Landschaft selbst. Ob Gipfeltour oder gemütliche Wanderung: es ist alles möglich. Ich habe zwei Touren gemacht, die das ganze Jahr über möglich sind. Mit Schnee oder ohne, mit Sonne oder wenn es bewölkt ist: wandern geht immer.
Gratwanderung zum Goldeck & Martennock
Eine Rundwanderung, die sich perfekt für alle eignet, die Panorama-Blicke lieben, habe ich am Sportberg Goldeck, der in der Region Millstätter See liegt, gemacht. Unten an der Talstation der Goldeckbahn treffe ich Bergwanderführer René Camaur und seinen Golden Retriever Benny. Als wir innerhalb von fünfzehn Minuten von 547 m auf 1780 Meter fahren, erzählt er, was wir vorhaben: mit Schneeschuhen auf den Gipfel vom Goldeck und dann über den breiten Grat zum Martennock. Er gibt mir die Lawinenausrüstung und fragt, ob ich damit vertraut bin. Das bin ich. „Ganz praktisch. Dann können wir gleich starten. Normalerweise mache ich dann an der Bergstation zuerst noch eine kurze Einweisung“, sagt René. Von der Bergstation der Goldeckbahn aus führt der Weg ziemlich steil zum Goldeck-Gipfel. Die Wolkenmasse zieht über den Berg und sorgt dafür, dass wir manchmal das Panorama genießen können und manchmal gar nichts sehen.
Wenn mal kurz so ein Nicht-Sehen-Fenster ist, setzen wir uns in die Panoramaalm, etwas unterhalb vom Gipfel. Während ich den leckeren Germknödel vernasche, planen wir unsere weitere Route. René gibt mir die kleine Stop-Or-Go-Karte des österreichischen Alpenvereins. „Damit kannst du die Hangneigung von der Karte ablesen und danach die zwei Checks durchführen: passen die Lawinenlage und Hangneigung heute und welcher Einfluss hat die Schnee-Art auf meine Entscheidung?“ erzählt er. Wir wollen weiter über den breiten Grat zum Martennock und dann über die alte Goldeckhütte ins Kar. Das ist sehr steiles Gelände, sehen wir auf der Karte. Angesichts der entspannten Lawinenlage ist das aber kein Problem. Also wandern wir weiter über den breiten Grat zum riesigen Gipfelkreuz am Martennock. Hier haben wir noch mal eine richtig tolle Aussicht. Dann geht’s bergabwärts ins Kar. Wo oben auf dem Grat kaum noch Schnee war, müssen wir hier sogar spuren! Der Winter ist zurück. Es macht richtig Spaß und wir sind recht flott unten. Dann geht’s noch ein letztes Mal bergauf zur Bergstation und schon sind wir am Ende der Tour gekommen.








⛰️ Startpunkt: Bergstation Goldeckbahn
⏱️ Wanderzeit: ca. 3,5-4 Stunden
↔️ Distanz: 8 km
↕️ Höhenmeter: 480 hm
✅ Vorraussetzungen: Lawinenausrüstung
⚡ Schwierigkeitsgrad: mittel
⏸️ Einkehrmöglichkeit: Panoramaalm, GOLDALM Mountain Dining, Seehütte Goldeck
❕ Öffis: Skibus (Linie 5140 im Sommer) zwischen Radentheim und der Talstation der Goldeckbahn. Alternativ mit dem Nockmobil (Aufsammeltaxi).
Slow Trail Mirnock: Kraft tanken am Berg
Am östlichen Ufer des Millstätter Sees liegt der Mirnock, ein Berg, dem eine besondere Energie zugeschrieben wird. Der Slow Trail Mirnock ist nur 3 Kilometer lang, aber voller Kraftplätze und beeindruckender Aussichten. Zusammen mit Luisa von der Tourismusregion starte ich am Gasthof Bergfried. Wir gehen ganz entspannt durch den Wald bergauf. Luisa erzählt mir, dass sie den Weg öfters geht, gerne auch erst nach Feierabend: „Auch bei Sonnenuntergang ist der Aussichtspunkt am Ende super schön.“
Die Yoga-Plattformen entlang des Trails laden dazu ein, innezuhalten und die Energie der Umgebung in sich aufzunehmen. Der sanfte Anstieg macht diese Wanderung zu einem entspannten Erlebnis. Nach einer guten Stunde erreichen wir die Aussichtsplattform. Der Seeblick ist fantastisch. Wie ein Fjord liegt der Millstätter See in der Tiefe. Die Liegebänke laden zu einer Pause mit Tee ein. Die Wintersonne wärmt unsere Gesichter. Einfach herrlich. Und noch mal wird mir ganz klar: mit oder ohne Schnee, Winterwandern am Millstätter See ist immer eine gute Idee.




⛰️ Startpunkt: Gasthof Bergfried
⏱️ Wanderzeit: ca. 1,5 Stunden
↔️ Distanz: 3,1 km
↕️ Höhenmeter: 160 hm
✅ Vorraussetzungen: –
⚡ Schwierigkeitsgrad: leicht
⏸️ Einkehrmöglichkeit: Gasthof Bergfried
❕ Öffis: –
Der Slow Trail Mirnock ist einer der vier Slow Trails in der Region rund um den Millstätter See. Diese leichten Wanderungen sind maximal 10 km lang und es sind maximal 300 Höhenmeter zu überwinden. Fast bei jedem Trail kannst du baden. Die entspannten Wandertouren sind das ganze Jahr über schön.
Kaslab’n in Radenthein: so wird aus Milch von den Nockberge Bauern leckerer Käse gemacht
Ein Besuch in der Kaslab’n in Radenthein ist ein absolutes Muss für Käseliebhaber und alle, die einen Blick hinter die Kulissen der Käseherstellung werfen möchten. Hier wird aus frischer Bio-Heumilch von Bauernhöfen aus den Nockbergen feinster Käse gefertigt – und das mit viel Liebe zum Detail. Das Ziel der Genossenschaft, die aus 15 Familien besteht, ist Wertschöpfung in und für die Region. Bei der Führung durch die Schaukäserei tauchst du ein in die faszinierende Welt des Käsens. Von der Anlieferung der Heumilch über die Verarbeitung bis hin zur Reifung in den Käsekellern erfährst du, wie aus einem natürlichen Produkt echte Köstlichkeiten entstehen. Und lecker ist der Käse, erfahren wir nach der Führung. Von mild-cremigem Ziegenkäse bis hin zu würzigen Käsesorten – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich verkosten wir auch die KuZi – ein Käse aus Kuh- und Ziegenmilch, die aus Versehen mal entstanden ist und seitdem ein fester Bestandteil des Repertoires ist.
Die Führung findet jeden Dienstag um 10 Uhr statt. Mein Tipp: Plane danach eine Wanderung in der Nähe ein – denn mit einem Stück Kaslab’n-Käse im Rucksack schmeckt die Brotzeit doppelt so gut! Die freundlichen Mitarbeiterinnen machen dir auch gerne ein Käsebrot für unterwegs.



Genussmomente am Millstätter See: Tipps für Restaurants und leckeres Essen
Der Millstätter See ist nicht nur ein Paradies für Outdoor-Fans, sondern auch für Genießer. Hier sind meine Favoriten:
- Bachlwirt in Seeboden: Klassiker der Kärntner Küche, darunter die berühmten Kärntner Nudeln.
- None’s in Seeboden: Coole Location mit Pizza und Burger in einem Gewölbekeller.
- Nockfranz: Ein Hofladen mit Selbstbedienung, der alles bietet, was das Herz begehrt: regionale Produkte wie Bauernbrot, Milch, Käse und vieles mehr.



Aussichtspunkte am Millstätter See: erlebe die verschiedenen Perspektiven
Egal, ob direkt am Ufer oder etwas höher in den Bergen – der Millstätter See ist aus jeder Perspektive beeindruckend. Diese vier Aussichtspunkte haben mir besonders gefallen:
- Steg im Fischerpark Döbriach
- Sternenbalkon beim Alpengasthof Bergfried
- Aussichtspunkt Freiheit – Hohe Wand in Döbriach
- Aussichtsturm in Millstatt in der Nähe vom Badehaus



Unterkunft: gut schlafen und frühstücken in der Pension Linder am Millstätter See
Die Pension Linder in Seeboden ist ein toller Tipp für alle, die eine gemütliche und familiäre Unterkunft suchen. Als 4-Sterne-Pension bietet sie den perfekten Ausgangspunkt für Outdoor-Abenteuer rund um den Millstätter See. Ob Wandern, Kaltbaden oder einfach die Seele baumeln lassen – hier bist du mitten im Geschehen.
Johanna und Werner Linder, die Gastgeber, zaubern jeden Morgen ein Frühstück, das keine Wünsche offenlässt. Von frischen, regionalen Zutaten bis hin zu hausgemachten Leckereien wird hier alles mit viel Liebe zubereitet. Besonders die gemütliche Atmosphäre und die herzliche Betreuung machen deinen Aufenthalt ganz chillig. Nach einem aktiven Tag am See kannst du hier zur Ruhe kommen und die Erlebnisse Revue passieren lassen.


