„Ich zippe meine Hose noch schnell ab“, sage ich den Mädels. Es ist zwar erst Mai und noch früh am Morgen, aber die Sonne ist kräftig und warm. Es ist das perfekte Wetter für eine Bergtour. Unser heutiges Ziel: der Vilser Kegel. Dieser 1833 Meter hohe Berggipfel in Tirol liegt an der Grenze zwischen den Voralpen und den Allgäuer Alpen und bietet einen wunderschönen 360-Grad-Blick.
Steil bergauf zum Vilser Kegel
Vom Parkplatz beim Skilift Konrad wandern wir zunächst ein kurzes Stück über die Piste. Bald tauchen wir in den Wald ein. Das ist gut, denn der Weg ist steil und die Sonne wird immer kräftiger. Wir überqueren einen plätschernden Bach und wandern entlang eines flachen Wasserfalls. Herrlich, um die Hände kurz hineinzuhalten und sich abzukühlen! Nach ein paar Kilometern verlassen wir den Wald und befinden uns plötzlich auf einer offenen Ebene. Vor uns türmen sich die Berge auf. Der Berggipfel ganz rechts ist das heutige Ziel: der Vilser Kegel.
Irgendetwas mit einem Hundearsch und bergauf kraxeln
Eine Weile gehen wir flach über die Wiese, doch bald wird der Weg wieder so steil wie zuvor. Am Hundsarschjoch biegen wir rechts ab. Die was? Ja, dieser Pass ist nach dem Hinterteil eines Hundes benannt. Sollten wir hier absteigen, wandern wir über die Vilser Alm zurück ins Tal. Das werden wir später tun. Zuerst wollen wir natürlich noch zum Gipfel des Vilser Kegels aufsteigen! Vom Hundsarschjoch aus beginnt die Kraxelei. Der schmale Wanderweg ist voller loser Steine und Baumwurzeln. An einer Stelle sind im Winter sogar soviel Geröll heruntergekommen, dass der Deutsche Alpenverein den Weg heute wieder neu anlegt. Zum Glück finden wir einen Weg nach oben. Und haben sogar Spaß dabei! Zwischendurch haben wir eine schöne Aussicht zwischen den schmalen, spitzen Felsen in Richtung Vilser Alm. Auch können wir das Alpenvorland immer besser sehen.
Gipfelglück auf dem Vilser Kegel
Und dann erreichen wir den Gipfel! Am Gipfelkreuz auf dem Vilser Kegel packen wir unsere Pausenbrote aus. Auf dem Weg nach oben haben wir viel gequatscht, jetzt essen wir in aller Ruhe unser Mittagessen und genießen die Aussicht. Der Vilser Kegel liegt an der Grenze zwischen dem Allgäuer Alpenvorland und den Tannheimer Bergen. Auf der einen Seite des Vilser Kegels breitet sich das Alpenvorland vor uns aus. Der funkelnde Forggensee, der Weissensee und der Hopfensee sind leicht zu erkennen. Wenn wir uns etwas Mühe geben, können wir sogar Schloss Neuschwanstein sehen. Auf der anderen Seite sind die Allgäuer Alpen, sowohl die im Allgäu als auch die im Tannheimer Tal, wie die Große Schlicke und die Rote Flüh zu sehen. Wir haben noch nicht einmal die Hälfte dieser Wanderung hinter uns und schmieden schon Pläne für die nächste.
Abstieg mit Kuchenpause auf der Vilser Alm
Erholt machen wir uns auf den Weg nach unten. Zuerst wieder auf dem Steig zurück zum Hundsarschjoch, dann steil bergab über viele Kehren zur Vilser Alm. „Sagt mal, habt ihr auch so viel Lust auf Kuchen?“, fragt einer meiner Bergfreundinnen. “ Ich höre ihn ständig nach mir rufen“, antworte ich. Wir lachen. Abgesehen von unserer Liebe zu den Bergen teilen wir auch die Liebe zu Kuchenpausen. Und auf der Vilser Alm gibt es leckeren hausgemachten Käsekuchen. Schmeckt hervorragend zu einer Tasse Kaffee mit Blick auf die Berge.
Von der Vilser Alm führt der Wanderweg auf breiten Waldwegen zurück ins Tal. Ein kleines Highlight auf dem Weg ist der Alpstrudelwasserfall. Sonst ist es eine gute Strecke, um „auszulaufen“. Am späten Nachmittag sind wir wieder da, wo wir angefangen haben, in Vils. „Baden?“, frage ich die Mädels. „Schwimmen!“ stimmen sie zu und wir fahren zurück ins Alpenvorland, um dort in einem der frischen Bergseen zu baden.
Die Wanderung Vilser Kegel über Hundsarschjoch zusammengefasst
- Länge: 12,2 km
- Höhenmeter: ↗ 960 m ↘ 960 m
- Schwierigkeitsgrad: Mittel (T1/T2/T3). Von der Hundsarschalpe zum Hundsarschjoch: T2 (steil, nicht schwierig). Hundarschjoch – Vilser Kegel: T3 (steil, felsig, loses Gestein, Hände benutzen). Abstieg Hundarschjoch – Vilser Alm: T2 (steil). Vilser Alm zurück nach Vils: T1 (breiter Fahrweg) oder T2 (wenn man die Abkürzungen durch den Wald nimmt).
- Erreichbar mit Bus und Bahn: In Vils gibt es einen Bahnhof. Von dort sind es noch etwa 500 Meter Fußweg, um auf den Rundweg zu gelangen (etwa auf Höhe der Adresse Obertor 42).
- Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Parkplatz Konradshütte oder auf dem Parkplatz bei der Kiesgrube in Vils
- Gastronomie: Vilser Alm