Schon einmal vom Alpenmosaik Montafon gehört? Die verschiedenen Landschaften, Gebirgszüge und Wanderwege bilden die einzelnen Mosaikstücken. Zusammen vereinen sie die Vielfalt des Montafons, im Süden von Vorarlberg. Was das Montafon so besonders macht: jede Gebirgskette hat verschiedene Gesteinsarten, einen anderen Ursprung und eine ganz eigene Flora und Fauna. Zu Fuß lässt sich die Vielseitigkeit dieser Wanderregion in Österreich perfekt erleben. Zusammen mit Lisa vom Blog Abenteuermomente ging ich los: vier Tage wandern im Alpenmosaik Montafon.
Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Montafon Tourismus GmbH, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.
Die drei Gebirgszüge im Montafon
1. Rätikon: hochalpine Landschaft mit imposanten Kalkformationen
2. Silvretta: Hochgebirge mit Dreitausendern und Gletschern
3. Verwall: unberührtes Grasland mit Seen und Mooren
Golmer Seenweg im Rätikon
Raus aus der Bahn, rauf auf den Berg! Lisa und ich sind beide von zu Hause mit der Bahn losgefahren und haben uns am Bahnhof in Bregenz getroffen. Wir fahren gemeinsam weiter ins Montafon, um dort ein paar Tage zu wandern. Am allerletzten Bahnhof, in Schruns, sind wir ausgestiegen, haben sofort die Wanderstiefel geschnürt und fahren nun mit der Golmerbahn hoch. Wir starten in einem für mich noch unbekannten Gebirge: dem Rätikon. Dieses Hochgebirge mit imposanten Kalkfels-Gipfeln werden wir auf dem Golmer Seenweg erleben.
Von der Bergstation geht’s über den Golmer Höhenweg zum Golmer Joch, der erste Gipfel dieser Route. Weil hier einiges los ist, wandern wir direkt weiter zum nächsten Gipfel. Die Route führt uns über einen sanften Gratweg mit herrlicher Aussicht. Links von uns ragen die Kalkfelsen mit Gipfeln wie der Sulzfluh und die Drei Türme über uns hoch, rechts liegen in der Tiefe die Golmer Seen mit dahinter die imposante Zimba. Das Wetter ist heute durchwachsen: mal regnet es, mal versucht die Sonne durch die fette Wolkenmasse zu kommen. Ich liebe dieses Wetter in den Bergen, weil die Wolken für eine fast mystische Stimmung sorgen.
Wir erreichen den zweiten Gipfel, das Golmer Kreuzjoch auf 2261 Meter. Dort legen wir noch eine kurze Pause ein, um den genialen Bergblick zu genießen – die Wolken lassen die Spitzen ausnahmsweise mal komplett frei. Danach wandern wir talwärts über Alpwiesen und durch Moore an den Golmer Seen vorbei. Die Landschaft ist auf dieser relativ kurzen Wandertour super abwechslungsreich! Über den Platzsiser Joch geht es ein Stück fast flach weiter, bevor wir die letzten Kilometer wieder hoch zur Bergstation Grüneck gehen.
Wanderroute Golmer Seenweg im Montafon
- Distanz: 7,6 km
- Höhenmeter: ↗ 450 m ↘ 450 m
- Schwierigkeitsgrad: T1-T2
- Gehzeit: 2,5 – 3 Stunden
Tipp: Runter ins Tal wandern oder wieder mit der Bergbahn? Das geht auch anders. Ab der Mittelstation kannst du ins Tal rutschen. Ja, echt! Und zwar geht es mit den sieben unterschiedlichen Rutschen im Waldrutschenpark Golm rasant bergab.
Bike & Hike zur Tilisunahütte im Rätikon
Voller Vorfreude holen wir die Mountainbikes bei Intersport in Schruns ab: für Lisa und mich ist es die erste Bike & Hike-Tour. Mountainbiken und Wandern auf einer Tour kombinieren: wie, warum und wo? Wir werden es heute im Rätikon erfahren. Vom Aktivpark Montafon aus fahren wir die ersten Kilometer steil hoch über eine Asphaltstraßen mit gefühlt hunderten Kehren. Beim Staubecken Bitschweil tauschen wir den Asphalt zunächst gegen ein kurzes Stück auf einem wurzeligen Waldweg bis zum Kraftwerk. Ab hier mountainbiken wir nur noch über Schotter. Und ab hier wird es so richtig schön. Der recht steile Güterweg zum Tilisunaalpe ist super abwechslungsreich. Immer wieder haben wir tolle Bergblicke und wir können uns an der Landschaft gar nicht sattsehen. Je höher wir kommen, desto cooler wird die Tour. Und danke E-Bike lassen sich die Höhenmeter ziemlich lässig bewältigen.
An der Tilisunaalpe lassen wir die Bikes stehen – gerade, sodass die Murmeltiere nicht am Sattel und Lenkrad knabbern, sowie sie es uns beim Bikeverleih empfohlen habe (ja, echt!). Von ist es noch etwa eine Stunde zu Fuß zur Tilisunahütte. Graue Kalkfelsen, saftig grüne Wiesen, weißes Wollgras, blauer Himmel – die Wanderung ist absolut genial. Schon bald haben wir unser Ziel im Blick: die Tilisunahütte. Nachdem wir den Blick auf den azurblauen Tilisunasee genossen haben, setzen wir uns auf die Terrasse der Berghütte und gönnen uns Kuchen. Davon gestärkt wandern wir am Ende des Nachmittags wieder zu den Mountainbikes und machen uns dann bereit für die Abfahrt. Zunächst noch etwas vorsichtig, haben wir nach einigen Kurven den Dreh raus und fliegen zurück nach Schruns.
Ach so, und das Fazit zum Thema Bike & Hike: Die Kombi aus Radeln und Wandern ist im Montafon echt cool!
E-Bike & Hike-Tour zur Tilisunahütte im Montafon
- Distanz: 34,7 km (davon etwa 30 mit dem Rad)
- Höhenmeter: ↗ 1640 m ↘ 1640 m (davon etwa 1300 mit dem Rad)
- Tourzeit: 5-6 Stunden
- Das E-Bike & Hike zur Tilisunahütte kann als geführte Tour gebucht werden. Die Tour mit Guide kostet für Erwachsene 35€. Mit der Montafoner Gästekarte gibt es 20% Rabatt, für Gäste in einem BergePLUS-Partnerbetrieb ist die Tour sogar kostenlos. Der E-Mountainbikeverleih muss selber organisiert werden, z.B. bei Intersport Schruns.
- Hinweis: von 16.09 – 15.10 gilt Fahrverbot auf dieser Strecke.
Panoramatour um das Hohe Rad in der Silvretta
WOW – so lässt sich die heutige Tour zusammenfassen. Aber fangen wir am Anfang an. In der Früh geht’s mit dem Bus von Schruns weiter ins Tal und dann über die Silvretta-Hochalpenstraße zum Silvrettasee. Die kurvige Straße ist ein Highlight an sich und lässt sich mit dem Bus entspannt genießen. Am türkisblauen See treffen wir die Bergwanderführerin Catharina und die kleine Gruppe, mit der wir heute auf dem Rundweg Hohes Rad unterwegs sind. Durch das idyllische Bieltal geht die Tour erstmal sanft hoch. Links von uns der rauschende Bach und rund herum überall Berge. Nach den ersten Kilometer nehmen wir den Abzweig zum Radsattel und die Tour wird ab hier alpiner.
Über große Felsblöcke gehen wir langsam, aber stetig nach oben. Es sind kleine, aber ungefährliche Kraxeleien dabei, genau wie ich es mag. Am Radsattel erreichen wir den höchsten Punkt der Wandertour auf 2654 Meter. Wir befinden uns hier auf der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Und noch viel wichtiger: die Aussicht ist grandios. Vor uns liegt der Gletscher und hoch darüber thronen der Große und kleine Piz Buin, das Silvretta Egghorn und das Silvrettahorn. In der Tiefe glänzt ein hellblauer See. Auf der Wiese machen eine Pause und ich hätte hier bestimmt ewig sitzen bleiben können.
Aber die Zeit fliegt und wir haben noch nicht mal die Hälfte der Wanderung hinter uns. Also steigen wir über felsige Pfade zur Wiesbadener Hütte ab. Den höchsten Berg Vorarlbergs haben wir die ganze Zeit im Blick. Auch auf der Terrasse von der Berghütte, wo Lisa und ich uns den herrlichen Kaiserschmarrn teilen. Wanderführerin gibt uns danach die Möglichkeit zusammen mit ihr über den Fahrweg durch das Ochsental zu wandern oder auf Eigenverantwortung den Sommerweg zu wandern. Da das letzte für uns viel idyllischer klingt, entscheiden wir uns dafür. Der schmale, etwas alpinere Pfad führt einige Dutzende Meter über den Fahrweg am Hang entlang. Mal queren wir Bäche oder kleine Wasserfälle, im Tal schlängelt ein Fluss wie eine silberne Schleife. Fast am Ende des Tals liegt dann plötzlich der Silvretta-Stausee vor uns. Bei dieser Aussicht auf das türkisblaue Wasser, können wir einfach nur noch eine letzte Pause einlegen, bevor es dann am See entlang zurück zur Bushaltestelle geht.
Panoramatour: wandern um das Hohe Rad im Montafon
- Distanz: 15,6 km
- Höhenmeter: ↗ 700 m ↘ 700 m
- Schwierigkeitsgrad: T3
- Gehzeit: 4-5 Stunden
- Die Panoramarunde um das Hohe Rad kann auch als geführte Tour gebucht werden. Die Tour mit Guide kostet für Erwachsene 24€. Mit der Montafoner Gästekarte gibt es 20% Rabatt, für Gäste in einem BergePLUS-Partnerbetrieb ist die Tour sogar kostenlos.
Wandern auf dem Seetalweg mit SUP-Pause im Montafon
Nach dem Rätikon und der Silvretta wandern wir am letzten Tag im Montafon auch in dem letzten Gebirgszug: dem Verwall. Zuerst mit der Hochjoch Bahn, danach mit der Sennigrat Bahn fahren wir fix auf 2300 Meter. Von dort geht der Seetalweg los, eine gemütliche Wanderung durch eine schöne Bergseenlandschaft im Wandergebiet der Silvretta-Montafon.
Wir starten die Wanderung mit ein paar Höhenmetern, gleich auch die letzten für heute. Auf dem Weg zur Wormser Hütte haben wir eine geniale Aussicht auf das wilde Rätikon. Ab der Hütte geht es nur noch bergab. Schon bald sehen wir den ersten See: der Herzsee tut seinem Namen alle Ehre. Über den See thront das beeindruckende Hochjoch mit dem aufregenden Klettersteig. Ein wenig später sehen wir in der Tiefe auch den Kälbersee. Zwischen saftig grünen Wiesen mit Kühen steigen wir dorthin ab. Am Kälbersee liegen SUP-Boards, die man kostenlos verwenden darf. Natürlich lassen wir uns das nicht entgehen. Wir paddeln ein bisschen auf dem See rum und genießen die Sonne. Voll entspannt. Wer bis hierhin schon Durst hat, kann aus einem Kühlschrank am Seetalhüsli ein Kaltgetränk holen.
Nach der Paddel-Pause steigen wir noch ein ganzes Stück ab. Ein echtes Highlight ist auf jeden Fall noch der Schwarzsee, von dessen südwestlichen Ufer wir einen genialen Blick auf das Rätikon in der Ferne haben. Wir wandern am Ufer weiter und dann flott zur Bergstation der Hochjoch Bahn. Hier endet unsere letzte Tour und damit auch unsere Wanderreise durch das Alpenmosaik Montafon.
Wandern auf dem Seetalweg im Montafon (mit SUP auf dem Kälbersee)
- Distanz: 5 km
- Höhenmeter: ↗ 30 m ↘ 430 m
- Schwierigkeitsgrad: T2
- Gehzeit: 2-2,5 Stunden
Wandern im Montafon mit Stützpunkt Schruns: Hostel Josefsheim
Zum Schluss habe ich noch einen Unterkunftstipp für dich. Allen, die ihr Geld lieber für Kaiserschmarrn als für eine teure Unterkunft ausgeben, kann ich das Hostel Sankt Josefsheim empfehlen. Im ehemaligen, denkmalgeschützten Krankenhaus und Geburtenheim versteckt sich seit einigen Jahren nun ein hippes Hostel. Es gibt sowohl Mehrbetterzimmer, als auch Zweibettzimmer. Allen steht eine gut ausgestatte Gemeinschaftsküche zur Verfügung. Abendessen kann man aber auch wunderbar im hauseigenen Restaurant oder Biergarten. Und gut zu wissen: Das Hostel wird mit Strom und Wärme aus 100% regenerativen Energien versorgt und ist damit klimaneutral.
Anreise ins Montafon und Öffis vor Ort
Der charmante Talort Schruns stellt eine ideale Basis dar, um im Montafon zu wandern. Von hier aus gelingt der perfekte Start für deine Abenteuer, darunter auch alle Wanderungen die wir im Montafon gemacht haben. Die bequeme Anreise gestaltet sich unkompliziert: Die Montafonerbahn verbindet die Bahnhöfe Bludenz und Bregenz/Lindau regelmäßig (1-2 Mal pro Stunde) direkt mit Schruns. Das gut ausgebaute Busliniennetz im gesamten Montafoner Tal ermöglicht dir zudem eine komfortable Anbindung an sämtliche Bergbahnen, anderen Talorten und Startpunkten von Wandertouren. So steht deinem unvergleichlichen Bergsommer-Erlebnis im Montafon nichts im Wege.
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