Wanderung von Tannheim auf den Einstein

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Bevor ich im Tannheimer Tal war, war Einstein für mich der Name eines Physikers. Aber es ist auch ein Berg in Tannheim. Und was für ein Berg! Von Tannheim aus startet eine landschaftlich reizvolle Wanderung auf den Einstein. Und wenn du oben angekommen bist, hast du einen atemberaubenden 360°-Blick. Gipfelstürmer aufgepasst: Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, wirst du wahrscheinlich sofort deine Wanderschuhe anziehen wollen.

Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Tannheimer Tal Tourismus, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.

Das Tannheimer Tal liegt im Nordwesten Österreichs, im Bundesland Tirol. Es grenzt an das deutsche Allgäu, weshalb die Berge hier auch Allgäuer Alpen genannt werden. Tannheim ist der größte Ort im Tal und Ausgangspunkt vieler schöner Rad- und Wanderwege. Übrigens ist „Tal“ hier relativ, denn der tiefste Punkt des Tannheimer Tals liegt auf 1100 Metern. Bei Bergwanderungen kommt man also recht schnell über 2000 Meter. Schöne Aussichten sind deshalb garantiert! Dazu kommen die traditionsreiche Kultur und die gute Tiroler Küche – und schon hat man alle Zutaten für einen gelungenen Alpenurlaub.

Wanderung von Tannheim auf den Einstein

Während am frühen Morgen die Sonne den Frost in Wasserperlen verwandelt, beginne ich meine Wanderung. Vom Tal aus ist mein Ziel schon deutlich zu sehen: der Einstein. Der Gipfel liegt fast 800 Meter höher als wo ich mich jetzt befinde: Es erwartet mich also ein ordentlicher Anstieg. Den ersten Teil des Weges gehe ich durch den Wald, aber bald erreiche ich die Baumgrenze. Und das bedeutet: atemberaubende Aussichten. Es lohnt sich also, ab und zu den Blick nach Süden zu richten. Je höher ich komme, desto besser kann man die Tannheimer Berge sehen, und dahinter erhebt sich auch der Allgäuer Hauptkamm. Ich habe Glück: Der erste Schnee ist gerade gefallen und die höchsten Gipfel sind daher leicht angezuckert.

Gut zu wissen: Aufgrund seiner Lage am Rande des Alpenvorlandes ist der Einstein in der Regel der erste Berg, den man im Frühjahr erwandern kann, ohne im Schnee zu geraten. Außerdem kann man bis relativ spät im Herbst schneefrei hochgehen. Mit dem aktuellen Schneebericht auf der Website des Tannheimer Tals bist du bestens vorbereitet.

Ein wenig kraxeln zum Gipfel des Einsteins

Mit den vielen Kehren komme ich gut voran. Noch etwa einer halben Stunde habe ich vor mir und erreiche die Kreuzung, wo ein Weg nach Zöblen und der andere zum Gipfel des Einstein führt. Ab hier wird der Weg noch schmaler, steiler und auch steiniger. Auf den letzten Metern zum Gipfel muss ich sogar kurz die Hände benutzen: Über eine Traverse knapp unterhalb des Grates gehe ich zum Gipfelkreuz. Oben gibt es plötzlich wieder viel Platz. Aber ich muss ihn kaum teilen, denn es gibt nur zwei andere Wanderer. Der 360°-Blick ist atemberaubend! Mindestens eine gute halbe Stunde lang bleibe ich sitzen. Oder besser gesagt, ich wechsle zweimal den Platz, denn die Aussicht ist in jeder Richtung anders. Das Tannheimer Tal, die Tannheimer Berge, die Allgäuer Alpen, der Haldensee und sogar ein Stück Alpenvorland sind von hier aus wunderbar zu sehen.

Abstieg über Wald und Hochmoor nach Zöblen

Nachdem ich mein Mittagessen gegessen habe, beginnt nun der Abstieg. Bis zur ersten Kreuzung gehe ich den gleichen Weg zurück und dann in Richtung Zöblen. Der Weg führt durch einen dichten Wald, in dem die ersten Herbstboten zu sehen sind. Dann tausche ich den Wald gegen das idyllische Hochmoor ‚Lohmoos‘. Dann wird der Abstieg wieder etwas steiler und über einen breiten, unbefestigten Weg gehe ich zum Restaurant „Zugspitzblick“. Eine asphaltierte Straße führt mich anschließen nach Zöblen im Tal. Eigentlich wollte ich mit dem Bus zurück nach Tannheim fahren, aber das Wetter ist so schön, dass ich mich entscheide, zurück zu wandern. Über die Asphaltstraße an der Flanke des Berges dauert es knapp eine Stunde bis ich wieder in Tannheim bin. Entlang der Straße, die fast ausschließlich von Wanderern, Radfahrern und Traktoren genutzt wird, gibt es viele Bänke, die ich gerne nutze, um den Blick auf die schneebedeckten Berge auf der anderen Seite des Tals zu genießen. Am Nachmittag komme ich wieder in Tannheim an, wo ich gerade noch genug Zeit habe, im Café Klimbim eine Kaffee- und Kuchenpause einzulegen, bevor ich an einer Führung durch das Museum teilnehme.

Wanderung zum Einstein in Tannheim zusammengefasst

🕑 Wanderzeit: ca. 4 Stunden

⟷ Distanz: 14,3 km

↗️ Höhenmeter: 840 m hoch, 840 runter

💡 Vorraussetzungen: –

💪🏻 Schwierigkeitsgrad: mittel (eine kleine Krakelei auf den letzen Metern zum Gipfel)

📌 Startpunkt: Zell

🚍 Öffis: ja, bis Reutte mit der Bahn und von dort mit dem Bus 120 nach Tannheim oder bis Pfronten/Ried mit der Bahn und von dort mit dem Bus 123 nach Tannheim (Achtung: nur im Sommer).

Felixé Minas Haus in Tannheim

Ich beende meinen Tag im Tannheimer Tal kulturell: im Felixé Minas Haus. Über diesen besonderen Namen erzählt mir Erika Neuner beim Eintreten. „Das ist Dialekt für ‚Felix sein Mina‘, oder: Mina, die Tochter von Felix.“ Wilhelmina Zobl war die letzte Bewohnerin dieses Hauses“, erklärt mir Erika. Das Haus ist geprägt von einer Geschichte starker Frauen: Gleich dreimal wurde das Haus von einer Frau geerbt. Und jede von ihnen hat ihre Spuren in dem Haus hinterlassen. „Alles, was Sie hier sehen, gehört hierher“, erklärt mir Erika, „in diesem Sinne ist es also eigentlich kein Museum, sondern ein Wohnhaus, das Sie besuchen.“ Die Familie Zobl war eine wohlhabende Bauernfamilie, die im Laufe der Jahre verschiedene öffentliche Aufgaben wahrnahm. Bei einem Rundgang durch das Felixé Minas Haus bekommt man einen guten Eindruck von deren Lebensweise und damit vom damaligen Leben im Tannheimer Tal im Allgemeinen.

Praktische Informationen: Das Felixé Minas Haus in Tannheim ist nur mit einer Führung zugänglich. Diese findet montags um 10.45 Uhr sowie dienstags und freitags um 16.00 Uhr statt. Kosten: 4 € für Erwachsene, Kinder unter 14 Jahren frei.

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