Plof. Plof. Plofplof. Der Pulverschnee knirscht unter meinen Schneeschuhen. Wo die Sonne zwischen den Bäumen durchscheint, sieht es aus als wäre der Schnee mit Glitzer vermischt. In der Ferne kann ich auf dem Berg das Ziel meiner Wanderung schon sehen: die Buchenbergalm. Diese Alm im Ostallgäu ist auch im Winter relativ leicht mit einer Wanderung zu erreichen und bietet eine tolle Aussicht auf die Alpen und das Alpenvorland. Oh, und nicht ganz unwichtig: man kann hier super einkehren.
Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Tourismusverband Ostallgäu, der mich zu dieser Medienreise eingeladen hat. Die Inhalte, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden dadurch nicht beeinflusst.
Mit Schneeschuhen deine eigenen Spuren ziehen
Ich beginne meine Wanderung zur Buchenbergalm im Tal: in Buching, einem Ortsteil von Halblech, das im Ostallgäu liegt. Am Anfang der Route ist der Schnee von anderen Wanderern schon betreten, aber nach ein paar hundert Metern trennen sich die Spuren und auch ich finde meinen eigenen Weg. Dann beginnt der Spaß des Schneeschuhwanderns: Ich gehe durch eine dicke Schicht Pulverschnee und mache meine eigenen Spuren. Mit den Schneeschuhen sinke ich kaum ein, aber es ist trotzdem ziemlich schwer. Also halte ich regelmäßig an, um zu verschnaufen. Die Momente nutze ich dankbar, um den Blick auf das schneebedeckte Alpenvorland zu genießen.
Mit steilen Schritten zur Buchenbergalm wandern
Plötzlich sausen zwei Jungen auf einem Schlitten vorbei. Vor mir überquert eine Gruppe von Tourenskifahrern vorsichtig die Rodelbahn. Sie gehen links um den Wald herum den Berg hinauf, ich wähle den Weg rechts herum. Der Berg wird dann steiler und das Schneeschuhwandern viel anstrengender. Im Zickzack-Stil gehe ich bergauf. Wush. Plötzlich liege ich ausgestreckt im Schnee. Ich lache. Die Schneedecke war hier dicker als erwartet und in Kombination mit dem Gefälle das perfekte Rezept für mich, um abzurutschen. Wenn es andere Wanderer gegeben hätte, hätten sie sehen können, wie ich danach auf uncharmante Weise versuchte, aufzustehen. Ich denke an das, was mir ein Wanderführer einmal gesagt hat: den Stock an der Bergseite weiter unten festhalen und die Spikes an der Seite der Schneeschuhe gut gegen den Hang drücken. Ich probiere es aus: Es fühlt sich stabiler an und mit einem zügigen Tempo gehe ich dann den Berg hinauf.
Germknödel mit Aussicht auf der Buchenbergalm
Der Schatten des Waldes weicht wieder der Sonne und nach einer Wanderung von etwa 1,5 Stunden steht die Buchenbergalm vor mir. Noch ein kleines steiles Stück bewältige ich und dann setzte mich auf die Terrasse. Oder naja, zuerst gehe ich auf die andere Seite der Hütte. Ich weiß nicht, wie oft ich schon hier gestanden bin. Immer wiedere genieße ich die Aussicht. Und das ist das erste Mal, dass ich sie im Winter sehe. Ganz links sind noch die Silhouetten der Ausläufer der Ammergauer und Allgäuer Alpen zu sehen. An seinem Fuß erstreckt sich das hügelige Alpenvorland. Der Forggensee fließt wie ein schimmerndes Band von West nach Ost und der Bannwaldsee ist zugefroren. Miniaturhäuser und Bauernhöfe stehen dazwischen wie braune Würfel in der Landschaft verstreut.
Ich mache die kleine um die Hütte gertig, denn auch auf der Seite, von der ich gekommen bin, ist die Aussicht atemberaubend. Hinter dem Wald sind die verschneiten Gipfel der imposanten Ammergauer Alpen zu sehen. „Traumtagerl, oder?“, bemerkt eine andere Schneeschuhwanderin, als sie neben mir steht. Ich kann nur zustimmen: Es ist ein Wintertag, wie man ihn sich wünscht. Und es gibt vielleicht nur eine Sache, die diesen Tag noch besser machen kann: ein Germknödel. Ich fahre mit meinem Messer durch den weichen Teig, der mit Pflaumenkompott gefüllt ist. Ich löffle etwas von der Vanillesoße und dem Mohn über meinen Knödel und…. Mmm!
Zurück ins Tal: mit Schlitten, Skiern oder Schneeschuhen
Es ist nicht einfach, die Buchenbergalm zu verlassen. In der Sonne und an der aufgewärmten, hölzernen Außenseite der Almhütte ist es angenehm warm. Und doch ziehe ich meine Schneeschuhe wieder an: Der Abstieg ruft. Für Tourengeher ist dies die Zeit, um die Steigfelle von den Skiern zu nehmen und hinunter zu sausen. Wer einen Schlitten mitbringt oder sich an der Talstation der Buchenbergbahn einen ausleiht, kann in Serpentinen 2,5 Kilometer hinunterrodeln. Das mache ich sicherlich beim nächsten Mal, heute werde ich zu Fuß runtergehen. Wandern kann man das teilweise aber nicht nennen… Mit großen Schritten, die manchmal eher wie Sprünge wirken, steige ich in rasanter Geschwindigkeit ab. Manchmal gleite ich ganze Abschnitte durch unberührten Pulverschnee. Wuhuuuu!
Das Ostallgäu nennt sich auch Schlosspark. Warum? In diesem Teil des Allgäus stehen einige wunderschöne Schlösser. Natürlich das weltberühmte Schloss Neuschwanstein, aber auch zum Beispiel die Burg Falkenstein in Pfronten und das Hohe Schloss in Füssen. Sie sind wunderschön in die Landschaft eingebettet, die im Norden eher flach und im Süden bergig ist. Und weil Landschaft und Schlösser zusammen die Attraktion im Ostallgäu bilden, wird es auch Schlosspark genannt.
Wanderung im Winter zur Buchenbergalm im Ostallgäu
- Je nachdem, welche Route du nimmst, sind es etwa 2 bis 3 Kilometer Wanderung von Buching zur Buchenbergalm. Der Rückweg ist ungefähr gleich lang.
- Höhenunterschied: 310 Meter
- Es gibt zwei Winterwanderwege zur Buchenbergalm. Sobald die Schneeverhältnisse es zulassen, werden die Wege präpariert.
- Die verschiedenen Wander-, Ski- und Rodelrouten kannst du auf der Panoramakarte der Buchenbergbahn sehen.
- Willst du runterrodeln? Dann kannst du dir an der Talstation der Buchenbergbahn einen Schlitten ausleihen.
- Sorge dafür, dass du für die Schneeschuhtour richtig ausgerüstet bist. Dazu gehören natürlich Schneeschuhe, Wanderstöcke, Wanderschuhe und warme Winter(sport)kleidung. Wenn die Route oder die Situation es erfordert, solltest du auch ein Notfallset mit Lawinenpiepser, Sonde und Schaufel mitnehmen. Außerdem sollten ein Erste-Hilfe-Set und ausreichend Essen und Trinken immer in deinen Rucksack gehören.
- Der Startpunkt ist unter anderem von Füssen aus mit dem Bus zu erreichen. Die Linie 73 (zwischen Füssen und Steingaden/Garmisch-Partenkirchen) hält an der Bushaltestelle Buching Sesselbahn. Mit MONA kannst du dir die Fahrt ganz einfach planen.
Schneeschuhwandern im Einklang mit der Natur
Es ist toll, dass du mit Schneeschuhen querfeldein wandern kannst. Überall, wo eine dicke Schneedecke liegt, kannst du wandern. Naja, dann fast überall. Denn natürlich musst du auch die Naturschutzgebiete und die Tiere berücksichtigen. Ein paar Tipps:
- Respektiere Wildschutzgebiete, Naturschutzgebiete und Wald-Wild-Schongebiete.
- Vermeide Lebensräume und Futterstellen für Wildtiere. Wenn du wilden Tieren begegnest, beobachte sie aus der Ferne.
- Bleibe in Waldgebieten und an der Baumgrenze auf Ski- und Schneeschuhrouten, Forst- und Wanderwegen und halte ausreichend Abstand zu Baumgruppen und Büschen.
- Mache Schneeschuhwanderungen tagsüber und vermeide die Dämmerung und die Nacht.
- Reist umwelt- und klimafreundlich zum Ausgangspunkt eurer Reise. Am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit mehreren Personen in einem Auto.