Wo sind hier die Herbst-Fans? Für mich ist es die schönste Jahreszeit, um die Natur zu erkunden. Das Wipptal, die Region zwischen Innsbruck und den Brennerpass in Tirol, hat all meine Herbstträume erfüllt. Goldene Lärchen, glitzernde Seen und schneebedeckte Gipfel schaffen eine malerische Kulisse, die zum Wandern und Mountainbiken einlädt. Und dabei hatte ich die Wege teilweise ganz für mich – noch ein Vorteil, wenn man im Herbsturlaub in den Bergen unterwegs ist.
Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Werbung für meinen Kooperationspartner Wipptal Tourismus, der mich zu dieser Reise eingeladen hat. Alles, was du in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen.
- Das Wipptal und seine Bergtäler in Tirol
- Bike & Hike zum Lichtsee & Wanderung zum Obernberger See im Wipptal
- Eine Mountainbike-Tour durch das goldene Navistal (Naviser Almenrunde & Sunnseitn-Trail)
- Wandern im Wipptal: Vom Kloster Maria Waldrast über den Schöpfungsweg zum Waldraster Jöchl
- Übernachtungstipp für deinen Herbsturlaub im Wipptal
- FAQ – Herbsturlaub im Wipptal, Tirol
Das Wipptal und seine Bergtäler in Tirol
Das Wipptal ist die gesamte Region zwischen Innsbruck und dem Brennerpass. Im Haupttal befinden sich die drei Orte Matrei, Steinach und Gries. Das Wipptal hat fünf Seitentäler: das Schmirntal, Valsertal, Gschnitztal, Obernbergtal und Navistal. Es gibt im Herbsturlaub also jede Menge zu entdecken! Das Tal liegt zwar zwischen den bekannten Stubaier und Zillertaler Alpen, es befindet sich aber auch auf der ruhigen Seite. Deshalb ist die Region perfekt für alle, die die herbstliche Natur gerne in Ruhe erkunden. Ruhig ist übrigens nicht gleich langweilig. Von wegen. Denn außer Wandern und Mountainbiken bietet der Almherbst im Wipptal auch noch einige musikalische und kulinarische Höhepunkte.
Bike & Hike zum Lichtsee & Wanderung zum Obernberger See im Wipptal

An einem frischen Septembermorgen komme ich in Obernberg am Brenner an. Der Ort liegt in einem der fünf Seitentäler vom Wipptal: das Obernbergtal. Die Luft ist klar, und während die Sonne langsam über den Bergkamm steigt, bereite ich mich auf meine Bike & Hike-Tour vor. Bei Almi’s Berghotel leihe ich mir ein Mountainbike aus, und kaum sitze ich im Sattel, beginnt der erste Anstieg. Der Ausblick ist beeindruckend: Die angezuckerten Gipfel der Stubaier Alpen leuchten in der Morgensonne, während auf der anderen Seite die Zillertaler Alpen mit ihren weißen Spitzen im Hintergrund majestätisch thronen. Bald zweige ich auf den Obernberger Lärchwiesenweg ab, ein Mountainbike-Weg, der auf gleichbleibender Höhe durch dichte, gelb gefärbte Lärchenwälder führt. Immer wieder brechen Lichtungen auf, und ich genieße die wechselnden Panoramablicke auf die umliegenden Berge. Mehrere kleine Bäche queren den Weg, und ehe ich es merke, ist meine Hose von aufspritzendem Matsch und Wasser durchtränkt. Ach ja, wenn du nicht ein bisschen dreckig wirst, machst du beim Mountainbiken sowieso was falsch 😉



Nach einer guten Stunde erreiche ich die unbewirtschaftete Kastnerbergalm, wo ich mein Mountainbike abstelle. Von hier aus geht es zu Fuß weiter. Der Pfad windet sich steil durch herbstliche Wälder und Wiesen hinauf zum Lichtsee. Mit jedem Schritt intensivieren sich die Farben: Rote Heidelbeerbüsche, goldgelbe Wiesen – und plötzlich liegt der Lichtsee, klar und ruhig, vor mir. Auf einer Seite von Bergen eingerahmt, öffnet sich das Panorama auf der anderen Seite, und besonders markant hebt sich der Olperer mit seinen 3476 Metern ab. Ich setze mich ans Ufer und lasse die Herbstsonne mein Gesicht wärmen.



Doch ein kühler Wind treibt mich schließlich weiter. Beim Abstieg erspähe ich schon mein nächstes Ziel auf der anderen Talseite: den Obernberger See. Ab der Alm geht’s wieder auf dem Bike hinunter ins Tal. Am Parkplatz Obernberger See schließe ich das Mountainbike wieder ab, um den kurzen, aber steilen Weg zum türkisblauen Obernberger See zu wandern. Die Oberfläche des Sees spiegelt die umliegenden Gipfel so klar, dass es fast surreal wirkt. Ein Pärchen bietet an, ein Foto von mir auf einem Felsen am Ufer zu machen, und wir kommen kurz ins Gespräch – sie sind am Ende ihrer Rundreise durch die Alpen und schwärmen von der Schönheit des Wipptals. Nach einer Weile wandere ich allein zur Steiner Alm weiter. Die Kühe sind schon im Tal, aber die Alm wird an schönen Herbsttagen noch bewirtschaftet. Also lasse ich mir eine herzhafte Brotzeit mit vor Ort gemachten Käse schmecken, bevor ich den Rückweg antrete. Diesmal wandere ich entlang des westlichen Ufers des Obernberger Sees, wo der schmale Pfad leicht auf und ab führt und mich das kristallklare Wasser immer wieder zum Verweilen einlädt. Zurück am Parkplatz schnappe ich mir mein Bike und rolle die letzten Kilometer gemütlich zurück zum Ausgangspunkt bei Almi’s Berghotel. Zufrieden und erfüllt von dem ersten perfekten Herbsttag in den Tiroler Bergen.






Tourdaten Bike & Hike Lichtsee und Wanderung Obernberger See
Tourzeit: ca. 6-7 Stunden
Distanz: 26,5 km
Höhenmeter: 1080 m hoch und runter
Vorraussetzungen: Kondition, Trittsicherheit
Schwierigkeitsgrad: mittel
Startpunkt: Obernberg am Brenner
Öffis: Ab Innsbruck mit S3 nach Steinach am Brenner, danach mit Bus 4145 nach Obernberg am Brenner
Hinweis: das E-Mountainbike habe ich bei Almi’s Berghotel ausgeliehen. Hausgäste können hier immer ein E-Mountainbike reservieren. Wenn du nicht im Hotel übernachtest geht das nur auf Anfrage.
Eine Mountainbike-Tour durch das goldene Navistal (Naviser Almenrunde & Sunnseitn-Trail)
Weil der gestrige Tag so fantastisch war, leihe ich mir heute wieder ein Mountainbike aus. Diesmal zieht es mich in ein anderes Seitental vom Wipptal: das idyllische und unberührte Navistal. Los geht’s direkt an der kleinen Kirche in Navis, wo sich auch der Fahrradverleih befindet. Der Morgen ist kühl, und ich folge dem plätschernden Naviser Bach auf einer Schotterstraße, die von Herbstlaub gesäumt ist. Bald erreiche ich den Parkplatz Grün und starte die Naviser Almenrunde. Anfangs rollt das Rad noch gemächlich über die sanften Hügel der Weiden und Wiesen, das Gras ist vom Morgentau noch feucht und leuchtet in der schrägen Sonne. Doch nach der Überquerung des Navisbachs spüre ich, wie die Beine stärker arbeiten müssen – der Weg wird steiler. Mit jedem gewonnenen Höhenmeter breitet sich das hintere Navistal weiter unter mir aus, und die Luft fühlt sich frischer an. Kurz bevor ich die Peeralm erreiche, entscheide ich mich spontan, noch weiter zur Seapen Alm zu fahren. Der Höhenweg dort eröffnet mir ein atemberaubendes Panorama: der Lizumer Reckner, der Geier und in der Ferne der Hintertuxer Gletscher mit dem markanten Olperer und der Gefrorenen Wandspitze erheben sich majestätisch gegen den tiefblauen Himmel.






Die herbstliche Landschaft lässt mich immer wieder kurz Pause machen – ich kann gar nicht genug von diesen Aussichten bekommen. Obwohl ich vor Schneeresten gewarnt wurde, sind die Wege noch gut befahrbar. Also wage ich den Aufstieg zur Vögeleralm, wo der Sunnseiten-Trail beginnt. Der Single-Trail windet sich sanft am Hang entlang, und obwohl hier und da etwas Schnee liegt, brauche ich das Rad nur wenige Meter zu schieben. Die Stille ist beeindruckend, nur das leise Knirschen der Steine unter den Reifen begleitet mich. Der Trail endet unterhalb der Sonnenspitze. Da wollte ich eigentlich noch hochlaufen, aber mit dem Schnee wird das zu gefährlich. Also genieße ich die rasante Abfahrt zurück zur Peeralm. Dort nehme ich wieder die Naviser Almenrunde auf.



Mein nächstes Ziel: die Klammalm. Die Alm ist zwar wegen dem plötzlichen Wintereinbruch geschlossen, doch der Aufstieg hat sich trotzdem gelohnt. Zwei rauschende Wasserfälle und die weite Aussicht über das Tal lassen mich die Anstrengungen wieder vergessen. Aber auf der anderen Seite des Wipptals sehe ich, wie sich dunkle Wolken zusammenziehen – es ist Zeit für die Abfahrt! Ein kurzer Singletrail, dann geht’s über die Forststraße zügig hinunter. Gerade rechtzeitig zur Kaffeezeit erreiche ich Navis. Im Gasthaus gönne ich mir einen dampfenden Apfelstrudel und einen kräftigen Kaffee. Ich wische mir die Schlammspritzer aus dem Gesicht. Wieder ein erlebnisreicher Herbst-Tour im Wipptal!


Tourdaten Mountainbiken Naviser Almenrunde & Sunnseitn-Trail
Fahrzeit: ca. 5-5,5 Stunden
Distanz: 27 km
Höhenmeter: 1200 m hoch und runter
Wegbeschaffenheit: Ca. 85 % Schotter oder unbefestigte Straße, 11% Singletrail und 4 % Straße
Vorraussetzungen: Kondition und der Sunnseitn-Trail ist nur für sportliche, geübte Mountainbiker
Schwierigkeitsgrad: Naviser Almenrunde ist mittelschwer, der Sunnseitn-Trail schwer
Startpunkt: Navis
Öffis: Ab Bahnhof Innsbruck mit S3 nach Matrei, danach mit Regionalbus 580 nach Navis Dorf
Hinweis: das E-Mountainbike habe ich beim E-Bike Verleih Navis ausgeliehen. Hier können auf telefonische Vorbestellung Mountainbikes ausgeliehen werden. Kontakt: +43 664 242 74 55.
Wandern im Wipptal: Vom Kloster Maria Waldrast über den Schöpfungsweg zum Waldraster Jöchl
An meinem letzten Tag im Wipptal habe ich eine wunderbare Herbstwanderung geplant. Die Fahrt von Matrei hinauf zum Kloster Maria Waldrast, einem der höchstgelegenen Klöster Europas, gibt mir bereits einen ersten Eindruck des Tages: Die frische Bergluft strömt durch das geöffnete Fenster, während die Sonne über den Berggipfeln aufgeht und den goldenen Herbst zum Leuchten bringt. Am Kloster angekommen, starte ich auf dem Schöpfungsweg – einem etwa 2 km langen Themenpfad mit Land-Art-Stationen von lokalen Künstlern, die Spiritualität, Kunst und Natur miteinander verbinden. Manchmal lese ich was über die Entstehung der imposanten Landschaft, manchmal werde ich dazu angeregt, mal kurz innezuhalten und die Natur auf mich wirken zu lassen. Dabei habe ich immer wieder schöne Ausblicke auf die massiven Gipfel des Blasers und der Serles. Der Weg schlängelt sich mal durch weite Wiesen, mal durch schattige Lärchenwälder, und die herbstlichen Farben schaffen eine ruhige, fast meditative Atmosphäre.







Am Kloster Maria Waldrast gönne ich mir eine kurze Pause, besuche die Kapelle und fülle meine Wasserflasche an der frischen Quelle auf. Danach wartet der steile Anstieg über den Schütternsteig hinauf zum Waldraster Jöchl auf mich. Der schmale Pfad führt durch rot-orange gefärbte Sträucher. Oben angekommen, lädt das Gipfelkreuz zur Rast ein, auch wenn die Aussicht hier nur zwischen den Bäumen hindurchzuschauen ist. Doch sobald ich mich auf den Weg in der Richtung vom Stubaital mache, öffnet sich der Blick weit über Innsbruck und die umliegenden Alpenketten – ein beeindruckendes Panorama. An der Plattform „Serlesblick“ mache ich Halt, um die markante Serles zu bestaunen, die ein bisschen wie eine aufgeschichtete Torte mit Puderzucker aussieht. Auch die zerklüfteten Kalkkögel sind in der Ferne gut zu erkennen.



Den letzten Teil der Wanderung lege ich auf einer breiten Forststraße zurück, die gemütlich durch den Wald führt. Als ich schließlich zurückkehre, blicke ich auf drei erlebnisreiche Tage im Wipptal zurück, die definitiv Lust auf mehr machen. Der Herbst ist und bleibt meine liebste Zeit für Wanderungen. Aber ganz sicher komme ich bald wieder, Wipptal, vielleicht sogar schon im Winter.


Tourdaten Schöpfungsweg & Waldraster Jöchl
Wanderzeit: ca. 2-2,5 Stunden
Distanz: 7,9 km
Höhenmeter: 350 m hoch und runter
Vorraussetzungen: –
Schwierigkeitsgrad: einfach
Startpunkt: Maria Waldrast
Öffis: Nicht komplett möglich. Ab Innsbruck mit S3 nach Matrei am Brenner. Ab dem Bahnhof in Matrei geht’s dann über den Quellenweg zu Fuß nach Maria Waldrast. Dadurch kommen ca. 8 km hinzu.
Übernachtungstipp für deinen Herbsturlaub im Wipptal
Während meiner Zeit im Wipptal war der Alpengasthof Eppensteiner im Navistal meine Homebase. Der familiär und traditionell geführte Gasthof liegt in ruhiger und sonniger Lage auf über 1.400 Metern Seehöhe – umgeben von der beeindruckenden Kulisse der Tuxer Alpen. Der Gasthof war ein super Ausgangspunkt für Touren im Navistal, aber ich von hier auch schnell in den anderen Seitentälern vom Wipptal. Jeden Abend gab es ein leckeres Tagesmenü und nach den Bergtouren konnte ich mir noch eine kleine Auszeit in der Sauna gönnen.



FAQ – Herbsturlaub im Wipptal, Tirol
Das Wipptal ist die gesamte Region zwischen Innsbruck und dem Brennerpass. Im Haupttal befinden sich die drei Orte Matrei, Steinach und Gries. Das Wipptal hat fünf Seitentäler: das Schmirntal, Valsertal, Gschnitztal, Obernbergtal und Navistal.
Ja! Durch die Nähe zu Innsbruck ist eine Anreise mit Bahn und Bus gut möglich. Im Tal kannst du danach kostenlos mit der Wipptaler Gästekarte, reisen. Die Karte, die du vor Ort in deiner Unterkunft erhältst, gilt während deines Aufenthalts für die Nahverkehrszüge zwischen Innsbruck & Brenner (S3/S4) und die Buslinien 4145, 4141, 4144, 4146, 4143, 8365 in die Bergtäler.
In diesem Beitrag findest du drei Touren, die besonders schön im Herbst sind. Auf der Webseite vom Tourismusverband findest du noch viel mehr Tipps für den Almherbst im Wipptal.
Besonders im Herbst musst du die aktuellen Bedingungen in den Bergen abchecken. In den Höhenlagen kann schon Schnee liegen und das Wetter kann sich schnell verändern.