Ziel Klettersteig in Partschins (Südtirol): Wasserfälle, Bäche und Flying Fox

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Dass es in Südtirol viele beeindruckende Landschaften und coole Aktivitäten gibt, ist wahrscheinlich keine Überraschung. Aber kennst du schon den Ziel Klettersteig im Vinschgau? Diese Klettertour ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein visuelles Erlebnis. Der Klettersteig liegt in einem ruhigen Seitental vom Vinschgau, im nordöstlichen Südtirol: das Zieltal. Zwischen plätschernden Bächen und rauschende Wasserfällen kletterst du hoch bis auf den Gringglegg. Begleite mich auf meinem Abenteuer und erfahre mehr über diesen einzigartigen Klettersteig in Südtirol.

Wunderschöner Zustieg: Partschinser Wasserfall & Nasereit Hütte

Partschinser Wasserfall

Normalerweise mag ich gerne Klettersteige mit einem kurzen Zustieg. Beim Ziel Klettersteig in Südtirol war der Zustieg aber ein Erlebnis an sich. Im Internet hatte ich gelesen, dass die meisten an der Bergstation der Texelbahn starten, man aber auch ab dem Wanderparkplatz Partschinser Wasserfall zum Einstieg wandern kann. Die Wanderung ist zwar etwas länger, aber dafür kommt sie am Partschinser Wasserfall und an der Nasereit Hütte vorbei. Nach wenigen Minuten erreichen wir schon den Wasserfall. Das Wasser rauscht mit einer unglaublichen Kraft in die Tiefe. Im unteren Bereich wird das Wasser weggeblasen, was nicht nur spektakulär aussieht, aber auch dafür sorgt, dass wir leicht geduscht werden 😉 Weiter geht der Zustieg über dschungelartige Pfade im Wald. Kurz vor der Nasereit Hütte wechseln wir auf einer breiten Forststraße. An der Hütte entdecken wir dann auch schon das Schild, dass uns zum Klettersteig führt. Der Wanderweg wird wieder schmal und links und rechts vom Tal befinden sich kleinere und größere Wasserfälle. Es ist hier unglaublich idyllisch. Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir am Fuße von einem Wasserfall den Einstieg vom Ziel Klettersteig.

Der Ziel Klettersteig in Südtirol: die Wasserfälle immer im Blick

Der Ziel Klettersteig beginnt recht entspannt. Im ersten Teil des Klettersteigs sind Kletterpassagen von bis zu Schwierigkeitsgrad B zu meistern. Je höher wir aufsteigen, desto besser wird der Ausblick. Links von uns rauscht der Bach runter und daneben stürzt ein eleganter Wasserfall in die Tiefe. Wenn ich mal eine kurze Verschnaufpause einlege und mich umdrehe, sehe ich wie der Bach sich weiter durch das grüne Zieltal schlängelt. Das Rauschen des Wassers begleitet einen auf Schritt und Tritt und bestätigt das Gefühl, mitten wir in der wilden Natur sind.

Highlights und Herausforderungen: Flying Fox & Seilbrücke

Ein besonderes Highlight des Ziel Klettersteigs in Südtirol erwartet einen nach etwa einem Drittel der Route: zwei Flying Foxes und eine Seilbrücke. Bei der Bachquerung gibt es die Möglichkeit, diesen mit einer Seilrutsche (Flying Fox) zu überqueren. Alle Utensilien sind vorhanden; man braucht also nur seine Klettersteig-Ausrüstung. Man hängt den Karabiner des Flying Fox (den vorhandenen Karabiner unten an der Kette) in den Anseilring des Klettergurtes ein. Die Hände solltest du nicht am Stahlseil halten; bei Bedarf kannst du dich an der Kette, etwas oberhalb des fixen Karabiners, festhalten. Oder einfach die Arme ausstrecken und die Freiheit spüren 😉 Danach quert man den Bach mit einer kurzen Seilbrücke. Die ist ganz cool gemacht: statt nur einen Drahtseil für die Füße – wie es bei Klettersteigen üblich ist – gibt es kleine Stahltritte. Der Bach rauscht und ich spüre den Adrenalin. Und Adrenalin erwartet mich noch mehr, denn um nun endgültig auf die andere Seite vom Bach zu gelangen, gibt es noch eine längere Seilrutsche. Ich ziehe die Seile zu mir, hake mich ein und… wiiiihuuuuu! Diese kleine Abwechslung zum Klettern macht der Spaßfaktor vom Ziel Klettersteig in Südtirol auf jeden Fall ganz groß.

Wer sich nicht traut, kann die zwei Flying Foxes auslassen und den Bach mit der Seilbrücke überqueren. Ein Notausstieg bietet die Möglichkeit, vor der Seilrutsche/Seilbrücke den Klettersteig vorzeitig zu verlassen, falls es doch zu anstrengend wird oder das Wetter umschlägt.

Mehr Felskontakt, mehr Klettern

Nach dieser kleinen Spaß-Pause geht es weiter im Ziel Klettersteig. Der nächste Teil wird etwas schwieriger; an den senkrechten Wänden ist definitiv mehr Klettern angesagt. Mir macht es unglaublich viel Spaß. Was mir am Ziel Klettersteig dabei gut gefällt: es gibt nicht ganz so viele Stahltritte. Natürlich ist durchgehend Drahtseil montiert, sonst sind die stahlen Unterstützungen nur sehr minimal angebracht. Dadurch hat man relativ viel Felskontakt. Die zwei C-Stellen sind nicht zu unterschätzen: hier klettert man an einer steilen Wand, bzw. an einer steilen Kante hoch. Die Stellen sind ausgesetzt und man braucht Armkraft. Wer nach der ersten C-Stelle ein mulmiges Gefühl hat, hat die Möglichkeit mit dem zweiten Notausstieg zu verlassen; dann geht es über A/B-Stellen zurück zu der Stelle mit den Seilrutschen.

Wer aber Spaß an Kraxeln und Klettern hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Es geht über steile Wände, teilweise gestuft, teilweise nicht gestuft und einen plattigen Grat immer höher hinauf. Der Ausblick auf den Naturpark Texelgruppe ist dabei grandios. Auch sehen wir immer wieder Wasserfälle. Ein kleines Stück gehen wir sogar selber durch einen kleinen Wasserfall. Oder kommt gerade wegen dem vielen Regen einfach überall Wasser runter? Hier sind Kletterhandschuhe übrigens ganz hilfreich, denn mit nassen Händen kann es schnell rutschig werden (ist leider auch meine Erfahrung, ich hatte keine dabei). Nach etwa 1,5 Stunden erreichen wir den Gringglegg, den Gipfel in 1891 Meter Höhe. Hier genießen wir den herrlichen Ausblick: auf die umliegenden Gipfel, das Zieltal vor uns und sogar Meran und das Etschtal dahinter. Ein perfekter Ort, um durchzuatmen und die beeindruckende Bergwelt auf uns wirken zu lassen, bevor wir den Abstieg starten.

Der Abstieg nach dem Ziel Klettersteig: Ein lohnender Abschluss

Insgesamt überwindet man auf der gesamten Tour rund 910 Höhenmeter, den man natürlich auch wieder absteigen soll. Nach dem aufregenden Ziel Klettersteig geht es wieder hinab in Richtung Partschins. Bis zur Nasereit Hütte führt uns ein kleiner Bergweg runter. Auch hier begleitet uns das Rauschen der Bäche und Wasserfälle. Ab der Hütte – wo sich übrigens auch eine Einkehr lohnt – gehen wir wieder den gleichen Weg zum Parkplatz. Wir entscheiden uns für einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt am Partschinser Wasserfall. Hier schaut man von oben auf die riesige Wassermasse – sehr beeindruckend. Etwa 5 Stunden nach Start der Tour kommen wir wieder am Ausgangspunkt an: mit müden Beinen und einem Kopf voller neuen Eindrücken.

💡 Für den Klettersteig brauchst du eine entsprechende Ausrüstung mit einem Klettergurt*, einem Kletterhelm*, einem Klettersteig-Set* und eventuell Kletterhandschuhen. Unter den Links habe ich meine Ausrüstung verlinkt – damit bin ich sehr zufrieden.

Die wichtigsten Infos zusammengefasst – der Ziel Klettersteig in Partschins in Südtirol

🕑 Zeit: ca. 5 Stunden (davon ca. 2 Stunden Klettersteig)

⟷ Distanz: 9,5 km

↗️ Höhenmeter: 910 m (davon ca. 270 m im Klettersteig)

💡 Vorraussetzungen: Klettersteig-Erfahrung, Schwindelfreiheit

💪🏻 Schwierigkeitsgrad: C

📌 Startpunkt: Wanderparkplatz Partschinser Wasserfall

🚍 Öffis: Bus 265 Partschins – Partschinser Wasserfall

> Hier geht’s zum Topo vom Ziel Klettersteig (Download via Bergsteigen.com). Die kleine lila Nummer im Topo sind tatsächlich vor Ort auch im Klettersteig gekennzeichnet. So weiß man, wie weit man im Klettersteig fortgeschritten ist.

Fazit: Ein unvergessliches Klettersteig-Abenteuer in Südtirol

Der Ziel Klettersteig in Partschins in Südtirol ist wie eine Reise durch eine der schönsten Naturkulissen Südtirols, begleitet von den Klängen der Wasserfälle und Bäche. Der Klettersteig bietet atemberaubende Ausblicke auf den Naturpark Texelgruppe und ein unvergessliches Erlebnis. Egal ob man den Klettersteig als sportliche Herausforderung sieht oder einfach nur die Natur genießen möchte – dieses Erlebnis bleibt sicherlich lange in Erinnerung. Für alle Kletterfreunde und Naturbegeisterten ist der Ziel Klettersteig im Vinschgau ein Muss. Also, schnürt eure Stiefel, packt die Kletterausrüstung und macht euch auf den Weg nach Partschins!

💡🧗🏼‍♂️ Du magst Wasserfälle? Dann kann ich dir auch den Erlebnisklettersteig am Simmswasserfall im Lechtal (Österreich) empfehlen.

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